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Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
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Ersteigung des Ankogels bei Gastein. er kömmt, daher unmittelbar vom Firmamente überwölbt, zuerst mit Einem Strahle, bald aber getrennt in zwei Armen, zwischen welchen ein Eiland mit Bäumen erzittert, herabstürmt, hierauf wieder vereint auf eine nach Norden geneigte Abstufung des Gesteins, das dergestalt ausgewaschen zu haben wahrscheinlich sein Werk ist, auffällt, von welcher er sich wie ein dünner Schleier auf den nächstfolgenden ähnlichen Absatz der Felswand herabbrcitet, dann aber noch durch mehrere solche Felsstufen gebrochen, «ft vereint, oft in getrennten, jedoch mindestens durch ihren Staubregen verbundenen Hauptstrahlen in das Thal braust. Vald nach dieser Scene zeigt sich auf der östlichen Thalseite das Höllthor mit seinen zackigen Spitzen und der Ankogel selbst, als der Letzte des Thales seiner Lage, der Erste seiner Größe nach; — noch eine kurze Zeit und die Roihegger Alpen, zuerst die weiter Außen gelegene, daun die nur im Hochsommer bewirthschafteten drei hintern Hütten am Fnße der Steinmassen des Konallkopfes, blicken dem Wan- derer gastlich entgegen. Ich hatte von Böckstein bis zur letzten Alpe, unserm Nachtlager, nur 2/4 Stunden benöthigt und daher «och Muße den Unkogel, den man vom Nothegg von der Spitze bis zum Fuße sieht, recht ins Auge zu fassen. Er ist ein wahrer Kogel; ein breites, trotziges, abgerun- detes Berghaupt, blickt er nnt seinen, häufig durch dunkle S,tein- wände durchbrochenen und bis in die Thalschlucht hängenden Eis« mafsen und Schneegefilden ernst auf seine ernste Umgebung j denn die ganze Schlucht, aus welcher er emporsteigt, hat einen, wahrscheinlich im heurigen Jahre durch die zahlreichen Schneefclder noch erhöhten, düstern Charakter, Während ich so den Nnkogel, die nächste Umgebung der Alpe und das Anlaufthal mir ruhig betrachtete, und meine barometrische Messung machte, hatte sich die Sonne allmalig zum Untergänge ge- neigt. Bald war sie wirklich unter dem Horizonte des Thales, und dieß lag jetzt durch die dunkleren Tinten, in welchen Höhen, Matten und Waldgründe, letztere nur hie und da in der Thalfläche vom sil- bernen Anlaufbache durchschimmert, erglänzten, in noch feierlicherer, ergreifender Stille gebreitet. Da vom Ankogel ein kalter Schneewind
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Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
Titel
Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
Autor
Anton von Ruthner
Verlag
Carl Gerold's Sohn
Ort
Wien
Datum
1864
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.8 x 19.2 cm
Seiten
440
Schlagwörter
Alpen, Gebirge, Natur
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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