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Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
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2?d Das Maltaihal in Käriithcn, So lange wir dieser Richtung folgten, benahmen die Abhänge des Gletschers unmittelbar zu unserer Rechten jede Aussicht. Schon hatten wir uns dem Tullenock stark genähert, aber damit auch jene steile Stufe im Gletscher überwunden, und nun wandten wir uns westlich und gegen die Mitte des Kceses. Jetzt gewannen wir auch einen freieren Ausblick. Im südlichen Eiskamme maßten sich freilich noch untergeordnete Eiswände die Hauptrolle an, welche nur den von der Tiefe aus durch sie gedeckten Hochspitzen gebührt. Allein zur Rechten nach vorne im Gletscher ragte die spitze Pyramide des Preiinelspitzes mächtig ans, und vor uns lag der vielgestaltige Kamm gegen Groß°Elend. Unser Weg war nicht ohne Gefahren, denn der Gletscher ist im hohen Grade in gewaltige Klüfte zerrissen. Vor Allem siel mir die Beschaffenheit des Eises auf, das wenig compact und von fast Zrie- sigcm Gefüge selbst an den Klüften nirgends das schöne Blau hatte, welches man auf den mächtigen Gletschern der Eentralalpen in der Regel antrifft. Vielmehr erinnerte mich das Hochalpenkees durch die Art seines Eises und die Gestaltung feiner breiten Klüfte mit ihren nicht senk- recht abgeschnittenen, sondern unregelmäßig abgerissenen Wänden an die Eisfelder auf den Kalkalpen und insbesondere an das Karlseisfeld am Dachstein, und ich stellte mir die Frage, «hne sie jedoch mit Sicher- heit beantworten zu können, ob nicht dieser äußerste-größere'Gletscher der Alpen gegen Osten in einer verhaltnißmaßig späteren Periode ent- standen ist und deshalb der festen Struktur der alten Gletscher, wie sie uns besonders in einigen Oetzthalerfernern entgegentritt, ermangelt. Wir hatten uns schon lange mit den Seilen zusammengebunden und steuerten bereits eine geraume Zeit lang zwischen den Klüften hin und her. Die weiten Umwege, welche zur Umgehung einzelner großer Schlünde gemacht werden mußten, und die stets drohendere Gestaltung der Witterung wirkten sichtlich herabstimmend auf die beiden^Führer. Da fiel noch zu allem Ueberflusse Anderl in Folge des Abbrecheus einer an den Rand einer breiten Kluft angefrorenen Schneemasse, von welcher er auf den jenseitigen Rand springen wollte, in eine Spalte, nachdem zuerst ich, dann der Knappen-Tepp, deren Körpergewicht freilich
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Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
Titel
Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
Autor
Anton von Ruthner
Verlag
Carl Gerold's Sohn
Ort
Wien
Datum
1864
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.8 x 19.2 cm
Seiten
440
Schlagwörter
Alpen, Gebirge, Natur
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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