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Multiethnische Mobilisierung | 281
Zudem werden auf 13 Karten, also einem Viertel der Serie, entweder spezifische
Ethnien oder Einheiten genannt, wobei sich letztere durch ihre geografische Ver-
ortung und/oder sprachliche Zusammensetzung zuordnen lassen. Hierbei wurde
offenkundig eine gezielte Auswahl getroffen, um den supranationalen, sprach-
übergreifenden Charakter der Armee zum Ausdruck zu bringen (vgl. Tabelle 1).
Tabelle 1: Übersicht über die sprachliche Zusammensetzung und geografische
Verortung der auf den Kriegsbildkarten genannten Einheiten
Nr. Formulierung auf der
Karte Einheiten/Ergänzungsbezirk/Sprach-
zusammensetzung 191434
10 „unsere erbitterten Bosnia-
ken“ Bosnisch-herzegowinische Truppen (4
Infanterieregimenter, 1 Feldjägerbatail-
lon); Sarajevo, Banja Luka, Tuzla,
Mostar; Durchschnitt: 94,40% kroa-
tisch, serbisch, serbo-kroatisch
13 „Oberst Freiherr von Still-
fried und Rathenitz vom 17.
Infanterieregiment“ k. u. k. (Krainerisches) Infanterieregi-
ment „Ritter von Milde“ Nr. 17; Lai-
bach; 86% slowenisch, 14% verschie-
dene
14 „Korporal Korejczuk vom
Landwehr-Ulanenregiment
Nr. 1“ k. k. Landwehrulanenregiment 1; Lem-
berg; 65% ruthenisch, 30% polnisch,
5% verschiedene
15 „Truppen unserer 3. Ge-
birgsbrigade“ 3. Gebirgsbrigade, stationiert in Ne-
vesinje, Teil der 18. Infanterietruppendi-
vision, Mostar35
17 „Unsere Kaiserjäger“ k. u. k. Tiroler Kaiserjäger (4 Regimen-
ter); alle Innsbruck, Brixen, Trient;
Durchschnitt 57,75% deutsch, 38,75 ita-
lienisch, 3,50% verschiedene
18 „Oberst Brosch Edler von
Aarenau [...] mit 1000 k. u. k. Tiroler Kaiserjäger, 2. Regiment
der Tiroler Kaiserjäger; Innsbruck,
34 Bis auf die Informationen zur 3. Gebirgsbrigade stammen die Daten aus: Maximilian
Ehnl, Die österreichisch-ungarische Landmacht nach Aufbau, Gliederung, Friedens-
garnison, Einteilung und nationaler Zusammensetzung im Sommer 1914, Wien 1934.
35 Die 3. Gebirgsbrigade setzte sich jeweils aus dem 1. Bataillon der k. u. k. Infanteriere-
gimenter 18, 30, 42, 46 und 80 zusammen. Dislokation und Einteilung des k. u. k. Hee-
res, der k. u. k. Kriegsmarine, der k. k. Landwehr und der königlich ungarischen Land-
wehr. (Abgeschlossen mit 5. August 1914.), Wien 1914, S. 37.
Bildspuren – Sprachspuren
Postkarten als Quellen zur Mehrsprachigkeit in der späten Habsburger Monarchie
- Titel
- Bildspuren – Sprachspuren
- Untertitel
- Postkarten als Quellen zur Mehrsprachigkeit in der späten Habsburger Monarchie
- Autoren
- Karin Almasy
- Heinrich Pfandl
- Herausgeber
- Eva Tropper
- Verlag
- transcript Verlag
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-4998-1
- Abmessungen
- 14.8 x 22.5 cm
- Seiten
- 346
- Schlagwörter
- Postkarte, Mehrsprachigkeit, Habsburger Monarchie, Alltagsgeschichte, Kurznachrichtenträger, Alltagskommunikation, Fotografie, Untersteiermark, Mikrogeschichte, Eisenbahn, Tourismus
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen