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Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
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23 Nachhaltiges Wirtschaften & Unternehmensmanagement 2 2.1.3 Marktversagen und Regulierung Die oben vorgestellten makroökonomischen Modelle sind stark vereinfachte Darstel- lungen von Volkswirtschaften. Einzelne Märkte, deren Interaktionen und darin auftre- tende Ineffizienzen werden nicht im Detail analysiert. Mikroökonomische Modelle be- schäftigen sich mit genau dieser Fragestellung. Sie versuchen Instrumente bereitzu- stellen, die das Verhalten der Marktakteure steuern, um so mögliche Ineffizienzen (z.B. zu hohe Umweltverschmutzung) zu vermeiden. Hierfür steht ein breites umwelt- ökonomisches Instrumentarium zur Verfügung – von Verboten bis zu Preisanpas- sungen und handelbaren Verschmutzungszertifikaten. Im Gegensatz zu Marketing- ansätzen, die versuchen, die Präferenzen von Individuen zu beeinflussen (z.B. die Nei- gung zu biologisch hergestellten Nahrungsmitteln über Werbung zu erhöhen), ver- suchen umweltökonomische Instrumente, die Anreize so anzupassen, dass Individuen in ihrem eigenen Interesse effiziente Konsum- oder Produktionsentscheidungen treffen (also z.B. durch die Erhöhung von Preisen von konventionell produzierten Produkten über Steuern oder auch durch das Verbot mancher Produktionsmittel, wie genveränder- tes Saatgut). Im Folgenden diskutieren wir zwei Fälle, in denen Märkte ineffiziente Allokationen erzeugen können: beim Auftreten von Externalitäten und in der Bereit- stellung öffentlicher Güter. In beiden Fällen gibt es einige Optionen, um einem Marktversagen entgegenzuwirken. 2.1.3.1 Externalitäten Viele unserer Produktions- und Konsumaktivitäten verursachen Emissionen. Diese reichern sich in der Umwelt an (z.B. Nitrat im Grundwasser, CO2 in der Atmosphäre, Schwermetalle im Boden), weil sie nur teilweise und langsam in unschädliche Formen umgewandelt werden. Die Überschreitung der natürlichen Absorptions- und Filterungs- kapazitäten der Umwelt kann zu Umweltschäden führen. Während Emissionen üb- licherweise in physischen Einheiten gemessen werden (z.B. kg, t/ha, ppm), bewertet man Umweltschäden oft monetär (z.B. €). Umweltökonomische Analysen unter- suchen den grundlegenden Zielkonflikt zwischen den Produktions- und Konsum- aktivitäten und den Umweltschäden: Umweltverschmutzung zu vermeiden, ist zwar nützlich (z.B. Verbesserung der Luftqualität), es verursacht aber auch Kosten. Sind die (monetären) Umweltschäden und die Vermeidungskosten bekannt, lässt sich daraus das ökonomisch effiziente Verschmutzungsniveau bestimmen. Zur Implementierung eines gesellschaftlich optimalen Verschmutzungsniveaus steht eine Vielzahl von umwelt- politischen Instrumenten zur Verfügung (siehe Beitrag 3.2). Prinzipiell lässt sich eine Regulierung über Preise (z.B. Umweltsteuern), Mengen (z.B. Produktionsquoten), über eigens geschaffene Märkte für Verschmutzungszertifikate oder über Grenzwerte
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Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
Titel
Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
Autoren
Erwin Schmid
Tobias Pröll
Verlag
Springer Spektrum
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
ISBN
978-3-662-60435-9
Abmessungen
17.3 x 24.6 cm
Seiten
288
Schlagwörter
Umweltmanagement, Bioressourcen, Nachhaltigkeit, Sustainability, Universität für Bodenkultur
Kategorien
Naturwissenschaften Umwelt und Klima
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