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2 Nachhaltiges Wirtschaften & Unternehmensmanagement
mentieren, aber auch von Nichtregierungsorganisationen (NGOs), um Druck auf
Unternehmen aufzubauen. In den folgenden Abschnitten werden exemplarisch ein
paar Bereiche aus dem betrieblichen Nachhaltigkeitsmanagement angeführt, insbe-
sondere im Bereich der sozialen Verantwortung. Für eine gesamthafte Darstellung sei
auf entsprechende Lehrbücher verwiesen (z.B. Baumast und Pape 2013; Schneider und
Schmidpeter 2015).
2.2.2 Umwelt- und Sozialstandards
Um die Aktivitäten der Unternehmen im Bereich der Nachhaltigkeit dokumentieren
und vergleichen zu können, sind einheitliche Standards erforderlich. Diese können von
Betrieben umgesetzt und von unabhängigen Stellen kontrolliert werden. Bei erfolg-
reicher Kontrolle werden Zertifikate ausgestellt, und das Unternehmen kann diese in
der Kommunikation mit Stakeholdern einsetzen, z.B. indem es Labels auf Produkten
anbringt. Solche Labels (z.B. Fairtrade, Forest Stewardship Council, Marine Steward-
ship Council, Global Organic Textile Standard) unterscheiden Produkte die ‚nur‘ den
gesetzlichen Anforderungen entsprechen, von jenen, die darüber hinausgehende An-
sprüche erfüllen. Sie können wichtige Informationen für die Kaufentscheidung von
Konsumentinnen und Konsumenten darstellen.
Zu den wichtigsten Umwelt- und Sozialstandards für Unternehmen gehören die
Umweltmanagement Norm (ISO 14001) (siehe ISO 2015), das Eco-Management
and Audit Scheme (EMAS) (siehe UGA 2019), die Occupational Health and Safety
Management Systems (ISO 45001) (siehe ISO 2018), der Leitfaden zur gesellschaft-
lichen Verantwortung (ISO 26000) (siehe ISO 2010) und Social Accountability
(SA8000) (siehe SAI 2014).
Standards werden laufend weiterentwickelt, u.a. um neue technische Produktions-
möglichkeiten und Änderungen in den gesellschaftlichen Erwartungen zu berück-
sichtigen. Auch werden stets neue Standards definiert, um relevante Prozesse diffe-
renziert bewerten und eine größere Zahl an Produkten zertifizieren zu können. Mit
der Zunahme der Standards geht allerdings die Wirkung der Labels teilweise verloren,
da Konsumentinnen und Konsumenten nicht immer wissen, welche ökologischen
oder sozialen Standards durch ein Label vermittelt werden (siehe Beitrag 2.3).
Unternehmen sind nicht unbedingt eifrig in der Umsetzung anspruchsvoller Stan-
dards, da diese zusätzliche Auflagen im Herstellungsprozess bedeuten und die Do-
kumentation sowie der Zertifizierungsprozess zeitaufwendig und kostspielig sind.
NGOs spielen hier eine wichtige Rolle: Sie machen auf problematische Produk-
tionsbedingungen aufmerksam und üben damit Druck auf Unternehmen aus (siehe
Fallbeispiel 2.2.1).
Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
- Titel
- Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
- Autoren
- Erwin Schmid
- Tobias Pröll
- Verlag
- Springer Spektrum
- Ort
- Wien
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 4.0
- ISBN
- 978-3-662-60435-9
- Abmessungen
- 17.3 x 24.6 cm
- Seiten
- 288
- Schlagwörter
- Umweltmanagement, Bioressourcen, Nachhaltigkeit, Sustainability, Universität für Bodenkultur
- Kategorien
- Naturwissenschaften Umwelt und Klima