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Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
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36 2 Nachhaltiges Wirtschaften & Unternehmensmanagement Eine wesentliche Aufgabe von Unternehmensethik ist, die Urteilsfähigkeit von Ent- scheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern zu stärken, damit sie die Fähigkeit aufbauen, sich eine fundierte Meinung über eine Situation zu bilden und deren ethische Dimension zu erkennen. Nur dann ist es möglich, vermeintlichen Sachzwängen zu entkommen, die vorhandenen Handlungsmöglichkeiten zu erkennen und kreativ zu nutzen. Wesentlich ist daher die Fähigkeit, die derzeitigen Spielregeln zu reflektieren und sich immer wieder die Kernfrage der Unternehmensethik zu stellen: Wie wollen wir im Wirtschaftsleben miteinander umgehen (Clausen 2009)? 2.2.7 Nächste Schritte: Suffizienz, Social Entrepreneurship Viele Unternehmen verfolgen einen complianceorientierten Ansatz zur unternehme- rischen Verantwortung und beschränken sich darauf, Gesetze und Branchenstandards einzuhalten sowie ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fair zu behandeln. Sie fo- kussieren sich daher primär auf Risikomanagement, indem sie auf ihr Image und das Medienecho achten und die Interessen der lautesten Stakeholder befriedigen. Manche Unternehmen gehen weiter und sehen ihre gesellschaftliche Verantwortung darin, zu einem drängenden gesellschaftlichen Problem einen Lösungsbeitrag zu leisten. So wählen manche Suffizienz als Unternehmensstrategie. Indem sie etablierte Produk- tions- und Konsummuster hinterfragen, leisten sie einen Beitrag zu den Zielen der Agenda 2030, insbesondere zu SDG 12 für nachhaltige Konsum- und Produktions- muster. Konkrete Beispiele für die Umsetzung von Suffizienzstrategien sind z.B.: den Schwerpunkt auf einfache und langlebige Produkte zu legen; Entschleunigung zu unterstützen, indem z.B. Telefondienstleister Kundinnen und Kunden einen Rabatt anbieten, wenn sie nicht jährlich das Mobiltelefon wechseln; eine Entkommerziali- sierung z.B. durch Bildungsangebote, die Fähigkeiten vermitteln, Leistungen selbst er- bringen zu können; oder eine konsequente Orientierung an regionalen Zulieferbetrieben, um Transportwege zu reduzieren (Baumast 2013). Als Beispiel für die Umsetzung einer Suffizienzstrategie kann auch die ‚Common Threads Initiative‘ des Outdoor- bekleidungsherstellers Patagonia (2011a) dienen: Durch Anzeigen rief Patagonia (2011b) dazu auf, eine Jacke nicht zu kaufen, außer man brauche sie wirklich. Pata- gonia lud damit ein, sich an den Prinzipien Reduzieren, Reparieren, Weiterverwen- den, Recyclen und Umdenken zu orientieren (zum Beitrag der Konsumentinnen und Konsumenten zu Suffizienz siehe Beitrag 2.3). Noch weiter gehen Social Entrepreneurs, die gesellschaftliche Interessen als wesent- liche Grundlage ihrer Unternehmensstrategie sehen. Bei der Gestaltung ihrer Ge- schäftstätigkeit orientieren sie sich daher an fundamental anderen Fragen: Fördert
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Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
Titel
Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
Autoren
Erwin Schmid
Tobias Pröll
Verlag
Springer Spektrum
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
ISBN
978-3-662-60435-9
Abmessungen
17.3 x 24.6 cm
Seiten
288
Schlagwörter
Umweltmanagement, Bioressourcen, Nachhaltigkeit, Sustainability, Universität für Bodenkultur
Kategorien
Naturwissenschaften Umwelt und Klima
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