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Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
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198 5 Umweltrelevante Systeme & Technologien 5.3.4.4 Sonstige Verwertung (4. Ebene) Die vierte Ebene der Maßnahmenhierarchie wird als sonstige Verwertung bezeichnet und unterscheidet zwischen stofflicher und allgemeiner Verwertung. Stoffliche Ver- wertung meint z.B. die Verfüllung, Rekultivierung und Verwendung von Abfall als Porosierungsmittel in der Ziegelherstellung. Die Materialien können sehr heterogen sein und müssen keine besonderen Eigenschaften aufweisen. Auch die rohstoffliche Verwertung von Kunststoffabfällen fällt in diese Ebene. Dabei werden die Polymer- ketten durch das Einwirken von Wärme zu Monomeren gespalten, die als petro- chemische Grundstoffe und zur Herstellung neuer Kunststoffe eingesetzt werden kön- nen. Bei der rohstofflichen Verwertung können stark verunreinigte und sehr hetero- gene Altkunststoffe (Mischungen aus Abfällen unterschiedlicher Kunststoffarten wie auch Verbundmaterialien) wieder einer höherwertigen stofflichen Verwertung zugeführt werden. Beispiele für rohstoffliche Verwertungsverfahren sind Vergasung, Cracking, Hydrierung oder auch der Einsatz von Kunststoffen als Reduktionsmittel in Hoch- ofenprozessen. Eine weitere Art der sonstigen Verwertung ist die thermische oder energetische Ver- wertung. Darunter versteht man die Verwendung von Abfällen als Ersatzbrennstoffe zur Energiegewinnung. Einerseits kann der Kunststoffanteil im gemischten Siedlungs- abfall (Restmüll) energetisch in Abfallverbrennungsanlagen genutzt, andererseits sor- tierte und aufbereitete Kunststofffraktionen auch gezielt als Ersatzbrennstoff in der Industrie (z.B. in Zementwerken) eingesetzt werden. 5.3.4.5 Beseitigung (5. Ebene) Die fünfte Ebene der Abfallhierarchie ist die Beseitigung. Diese umfasst die Verbren- nung von Abfällen ohne entsprechende Energienutzung (z.B. als thermische Abfallvor- behandlung vor einer Deponierung), die Vorbehandlung in mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlagen (MBA) sowie die Deponierung. In Österreich ist die direkte Deponierung von Kunststoffen seit 2004 de facto verboten (DVO 1996 bzw. 2008). Abfälle müssen gewisse Grenzwerte einhalten, damit sie auf bestimmten Deponietypen abgelagert werden dürfen; z.B. einen TOC-Gehalt (Total Organic Carbon = gesamter organischer Kohlenstoffgehalt) von < 5% in der Trockenmasse des Abfalls bzw. bei gewissen Deponietypen auch einen bestimmten Brennwert (< 6.600 kJ/kg Trocken- masse). Diese Grenzwerte können bei Kunststoffabfällen nicht eingehalten werden. Kunststoffabfälle werden daher in Österreich entweder thermisch behandelt oder ge- trennt erfasst (getrennt gesammelt, z.B. gelber Sack, Hohlkörpersammlung; aus ge- mischten Siedlungsabfällen aussortiert) und anschließend einer stofflichen Verwer- tung (3. Ebene) zugeführt.
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Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
Titel
Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
Autoren
Erwin Schmid
Tobias Pröll
Verlag
Springer Spektrum
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
ISBN
978-3-662-60435-9
Abmessungen
17.3 x 24.6 cm
Seiten
288
Schlagwörter
Umweltmanagement, Bioressourcen, Nachhaltigkeit, Sustainability, Universität für Bodenkultur
Kategorien
Naturwissenschaften Umwelt und Klima
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