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Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
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199 Umweltrelevante Systeme & Technologien 5 Kunststoffabfälle und -verpackungen, die nicht getrennt erfasst werden, verbleiben im Restmüll (gemischte Siedlungsabfälle). Dieser wird in Österreich vorwiegend in Müllverbrennungsanlagen behandelt, die meist über einen entsprechenden energeti- schen Nutzungsgrad verfügen (4. Ebene). Geschieht die thermische Behandlung ohne entsprechende Ausnutzung der Energie, ist diese Maßnahme der 5. Ebene zuzuordnen. Gelangt der Restmüll in eine MBA-Anlage, wird ein Großteil des Kunststoffes im ersten Schritt mechanisch aussortiert (z.B. abgesiebt) und kommt als heizwertreiche Fraktion meist in die industrielle Mitverbrennung (dies stellt dort eine Substitution von Primärenergieträgern dar (4. Ebene)). Auch biologisch abbaubare Kunststoffab- fälle im Restmüll werden in Österreich entweder thermisch behandelt oder in einer MBA-Anlage – sofern diese nicht im mechanischen Schritt mit der heizwertreichen Fraktion abgetrennt werden – voraussichtlich größtenteils im zweiten Schritt der MBA, der biologischen Behandlung (d.s. technisch forcierte Abbauprozesse durch Mikro- organismen) abgebaut. Zuletzt werden die Rückstände aus diesen Behandlungsverfahren (Verbrennungs- rückstände wie Aschen und Schlacken oder das stabilisierte Outputmaterial aus einer MBA, das noch Reste an Kunststoffen enthalten kann) möglichst reaktionsarm auf Deponien abgelagert. 2018 wurden in Österreich nur 1% der Kunststoffabfälle deponiert (v.a. Rückstände aus der Abfallvorbehandlung wie MBA), 26% recycelt und 73% verbrannt (40% davon energetisch verwertet) (Van Eygen et al. 2018). Welche Art der Verwertung und Be- handlung von spezifischen Kunststoffabfällen ökologisch sinnvoll ist, hängt von unter- schiedlichen Rahmenbedingungen ab und wird zunehmend mithilfe der Methode der Ökobilanzierung (Life-Cycle-Assessment) umfassend untersucht und bewertet. 5.3.5 Makro- und Mikrokunststoffe in der Umwelt – ein abfallwirtschaftliches Problem? Schätzungen zufolge werden weltweit 32% der produzierten und in Verkehr gesetzten Kunststoffverpackungen nicht in abfallwirtschaftlichen Systemen erfasst und gelangen unkontrolliert in die Umwelt (Böden, Oberflächengewässer etc.) (Ellen MacArthur Foundation und McKinsey & Company 2016). Zudem schätzt die EU, dass welt- weit jedes Jahr etwa 5 bis 13 Mio. t Kunststoffe in die Weltmeere eingetragen werden, das sind 1,5 bis 4 % der weltweiten Kunststoffproduktion (EU COM 2018b). Diese sind für die Kreislaufwirtschaft verloren und gefährden globale Ökosysteme. Konven- tionelle Kunststoffe weisen nur eine sehr geringe Zersetzungsrate auf und werden daher in der Umwelt angereichert. Die offensichtlichsten Anzeichen der globalen Umweltverschmutzung durch Kunststoffe sind große ozeanische „Müllinseln“. Diese
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Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
Titel
Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
Autoren
Erwin Schmid
Tobias Pröll
Verlag
Springer Spektrum
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
ISBN
978-3-662-60435-9
Abmessungen
17.3 x 24.6 cm
Seiten
288
Schlagwörter
Umweltmanagement, Bioressourcen, Nachhaltigkeit, Sustainability, Universität für Bodenkultur
Kategorien
Naturwissenschaften Umwelt und Klima
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