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WAS BITS UND BÄUME VERBINDET - Digitalisierung nachhaltig gestalten
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Wenn Geräte vorzeitig hinfällig werden oder nicht mehr funktionieren, sprechen wir von Obsoleszenz. Software ist eine ihrer Ursachen. Diesem Zusammen- hang gehen wir im Folgenden nach. Software erzeugt einen wachsenden Bedarf an Hardware – und das hat gravierende ökologische Folgen, wie wir im ersten Teil zeigen. Anschließend stellen wir eine Methode vor, um Softwareprodukte hinsichtlich ihres Energie- und Ressourcenverbrauchs zu vergleichen. Schließlich skizzieren wir mögliche Strategien zur Vermeidung softwareinduzierter Umweltbelastungen. HARDWARE MUSS AUSGETAUSCHT WERDEN, WEIL DIE SOFTWARE SIE NICHT MEHR UNTERSTÜTZT Viele digitale Geräte wie Smartphones, Tablets, Lap- tops oder LED-Fernseher werden nicht ausgemustert, weil sie kaputt sind. Vielmehr kann intakte Hardware oft nur deshalb nicht mehr genutzt werden, weil Soft- ware neu konzipiert oder weiterentwickelt wird. Soft- ware erzeugt somit Obsoleszenz. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür, dass neue Ver- sionen einer Software zugleich neue und leistungs- fähigere Hardware benötigen, ist die Entwicklung des Windows-Betriebssystems. Windows 10 benötigt Autoren: Jens Gröger & Mark Herterich OBSOLESZENZ DURCH SOFTWARE Wie wir digitale Geräte länger am Leben halten können im Vergleich zu Windows 95 vierzigmal so viel Pro- zessorleistung, 250-mal so viel Arbeitsspeicherkapa- zität und 320-mal so viel Festplattenkapazität.1 Dabei verwaltet ein Betriebssystem lediglich die Ressourcen eines Computers und ist selbst keine Anwendung. Darüber hinaus sind die Programme trotz der ver- besserten Hardware nicht wahrnehmbar schneller ge- worden. Dieses Phänomen ist schon seit Längerem be- kannt und wurde durch das Bonmot des Informatikers Niklaus Wirth auf den Punkt gebracht: «Software wird schneller langsam, als Hardware schneller wird».2 Das Phänomen ist auch als ‹Wirth’s Law› bekannt und konterkariert damit ‹Moore’s Law›, nachdem sich die Prozessorleistung für Computer alle zwei Jahre ver- doppelt. Viele Programmierer*innen gehen leider davon aus, dass Hardwareressourcen ständig erweitert werden und dass ein sparsamer Umgang mit ihnen nicht nötig ist. Folglich entwerfen sie Software, die stets die neuen Möglichkeiten ausschöpft. Eine mögliche Ursache für diesen ‹Software Bloat› ist der sogenannte ‹Feature Creep›. Als ‹Feature Creep› be- zeichnet man die Tendenz, zusätzliche Anforderungen oder Funktionalitäten zu einem Softwareprodukt {/// 024 1 1 0 0 0
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WAS BITS UND BÄUME VERBINDET Digitalisierung nachhaltig gestalten
Titel
WAS BITS UND BÄUME VERBINDET
Untertitel
Digitalisierung nachhaltig gestalten
Autor
Anja Höfner
Herausgeber
Vivian Frick
Verlag
oekom verlag
Ort
München
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-SA 3.0
ISBN
978-3-96238-149-3
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
152
Schlagwörter
Digitalisierung, Entwicklungszusammenarbeit, Politik, Ressourceneffizienz, Nachhaltigkeitskommunikation
Kategorien
Informatik
Technik
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