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jedoch nicht erst mit dem Recycling, sondern bereits
mit der Abfallvermeidung. Dies wurde in der Hierar-
chie der Abfallbehandlung festgelegt und unter ande-
rem im Kreislaufwirtschaftsgesetz rechtlich verankert.
DIE SAMMLUNG IST DER ERSTE SCHRITT
ZUR KREISLAUFWIRTSCHAFT
Nicht nur in der digitalen Welt beginnt eine nachhal-
tige Kreislaufwirtschaft jedoch nicht erst mit dem Re-
cycling, sondern bereits mit
der Abfallvermeidung. Trotz
Regelungen für die getrenn-
te Sammlung und das Recy-
cling von Elektroaltgeräten
wurde von den knapp zwei
Millionen Tonnen Elektro-
(nik)geräten, die jährlich in
Deutschland verkauft wer-
den,3 in den Jahren 2006 bis
2016 jährlich rund eine Mil-
lion Tonnen nicht gesondert als Elektroabfall gesammelt. Das entspricht einem
Gewicht von 100 Eiffel türmen. Doch selbst bei einer
großzügig bemessenen durchschnittlichen Lebens-
dauer ist es kaum plausibel, dass sich diese Geräte-
menge noch in der Nutzung befindet. Wahrschein-
licher ist es, dass jede zweite Tonne an Elektro(nik-)
altgeräten entweder im Hausmüll landet oder illegal
exportiert wird. Für die Umwelt ist es jedoch extrem
problematisch, wenn Elektroschrott über den Rest-
müll in die Abfallverbrennung gelangt, denn er ent-
hält giftige Schwermetalle wie Cadmium, Blei und
Quecksilber, die als Filterstaub deponiert werden
müssen. Zudem entstehen hochgiftige Dioxine und Fu-
rane. Katastrophal ist es für Umwelt und Menschen,
wenn Altgeräte als Gebrauchtwaren deklariert und
illegal ins Ausland exportiert werden. Manche Bau teile
werden dort zwar zunächst wiederverwendet. Doch am
Ende werden die Altgeräte unter freiem Himmel ver-
brannt, um an den Metallschrott zu gelangen.
Analysen zeigen, dass vor allem kleine Elektro-
geräte im Hausmüll landen, weil diese Geräte – im
Die Abbildung quantifiziert die
Umweltwirkungen kritischer Metalle,
die in Elektrogeräten enthalten sind,
für die Wirkkategorien Energieeinsatz,
Klimawandel, Versauerung und
Überdüngung. Bilanziert wurden
die Rohstoffentnahme, die Weiter-
verarbeitung sowie die Raffination
der Metalle.
Quelle: Eigene Darstellung nach:
Nuss, P., Eckelman, M. J.:
Life Cycle Assessment of Metals:
A Scientific Synthesis. PLoS ONE 9(7)
(2014).
///<quote>
Beim aktuellen
Stand der
Entsorgung werden
der Kreislauf-
wirtschaft
erhebliche Mengen
an wertvollen
Rohstoffen
entzogen.
///</quote>
UKEA in Mj eq/Mg
(kumulierter Energieaufwand) TAP in in kg SO2 eq/Mg
(Versäuerungspotenzial)
GWP in kg CO2 eq/Mg
(Treibhauspotenzial) FEP in in kg P eq/Mg
(Eutrophierungspotenzial)
UMWELTWIRKUNG
KRITISCHER METALLE ///035
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WAS BITS UND BÄUME VERBINDET
Digitalisierung nachhaltig gestalten
- Titel
- WAS BITS UND BÄUME VERBINDET
- Untertitel
- Digitalisierung nachhaltig gestalten
- Autor
- Anja Höfner
- Herausgeber
- Vivian Frick
- Verlag
- oekom verlag
- Ort
- München
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-SA 3.0
- ISBN
- 978-3-96238-149-3
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 152
- Schlagwörter
- Digitalisierung, Entwicklungszusammenarbeit, Politik, Ressourceneffizienz, Nachhaltigkeitskommunikation
- Kategorien
- Informatik
- Technik