Seite - 44 - in Botanik und Zoologie in Österreich - In den Jahren 1850 bis 1900
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44 K. Fritsch.
Naturwissenschaftliche Vereine an den Wiener Hochschulen, Im Jahre
1882 wurde in einer Versammlung- von Hörern der Wiener Universität be
schlössen, einen Verein zu gründen zu dem Zwecke, den Studierenden der
naturwissenschaftlichen Fächer einen Sammelpunkt, Unterstützung ihrer Stu-
dien durch literarische Behelfe, Sammlungen etc., sowie Gelegenheit zum
gegenseitigen Gedankenaustausche zu geben. Dieser heute noch bestehende
Verein führt den Titel „Naturwissenschaftlicher Verein an der Uni-
versität Wien". Er veranstaltete in den 18 Jahren seines Bestehens zahl-
reiche Vortragsabende ; an der Abhaltung der Vorträg-e betheiligten sich ausser
den Vereinsmitgliedern auch nicht selten Professoren und Privatdocenten der
Universität. In unregelmässigen Zwischenräumen wurden auch „Mittheilun-
gen" dieses Vereines veröffentlicht, welche auch kleinere naturwissenschaft-
liche Abhandlungen enthalten.
Eine Zeitlang hat auch ein „Naturwissenschaftlicher Verein an
der technischen Hochschule in Wien" bestanden, welcher in den Jahren
1877—1884 sechs ,.Berichte" herausgegeben hat. Einige Jahre später löste
sich dieser Verein auf.
Gesellschaft zur Förderung der naturhistorischen Erforschung des
Orients. Im Jahre 1894 trat in Wien ein kleiner Kreis von Vertretern der
naturhistorischen Disciplinen zusammen, welcher sich die Förderung der natur-
historischen Erforschung des Orients zur Aufgabe machte. Diese Aufgabe
sollte durch Veranstaltung und Unterstützung naturwissenschaftlicher Reisen
in den Orient und Publication einschlägiger Arbeiten erfüllt werden. In der
That wurden auch schon im Frühjahre des Jahres 1896 mehrere Forschungs-
reisen in das Gebiet der Balkanhalbinsel veranstaltet, von denen eine, die von
H. Rebel nach Bulgarien und Ostrumelien, ein für die Kenntnis der Lepido-
pterenfauna dieser Gebiete förderliches Resultat erzielte. Im darauffolgenden
Jahre wurde K. Loitlesberger in die rumänischen Karpathen entsendet, um
dort hauptsächlich Kryptogamen zu sammeln. Seither sind keine weiteren
die Gebiete der Botanik und der Zoologie betreffenden Unternehmungen der
Gesellschaft zu verzeichnen. Die Gesellschaft veröffentlicht alljährlich einen
„Jahresbericht", der aber nur kurze Geschäfts- und Reiseberichte bringt,
während die wissenschaftlichen Resultate der Untersuchungen an anderen
Orten, zumeist in den Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums in
Wien, publiciert werden. An der Spitze der Gesellschaft stand bis zu seinem
kürzlich eingetretenen Tode N. Dumba; der factische Geschäftsleiter ist Th.
Fuchs.
Ornithologischer Verein. Dieser im Jahre 1876 gegründete Verein,
dessen erster Präsident A. v. Pelzein war, erfreute sich des Protectorates
des so früh dahingeschiedenen Kronprinzen Rudolf und erreichte namentlich
in den Achtzigerjahren eine angesehene Stellung und Bedeutung. Auf An-
regung des hohen Protectors wurde im Jahre 1882 das „Comit6 für ornitho-
logische Beobachtungsstationen in Oesterreich-Ungarn" innerhalb
des Vereines gebildet. 1884 veranstaltete der Verein den I. internationalen
Ornithologencongress in Wien, welcher einen glänzenden Verlauf nahm.
Wiederholt wurden auch ornithologische Ausstellungen mit Erfolg veranstaltet.
Botanik und Zoologie in Österreich
In den Jahren 1850 bis 1900
- Titel
- Botanik und Zoologie in Österreich
- Untertitel
- In den Jahren 1850 bis 1900
- Autor
- Alfred Hölder
- Herausgeber
- K. K. ZOOLOGISCH-BOTANISCHEN GESELLSCHAFT
- Ort
- Wien
- Datum
- 1901
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.3 x 24.0 cm
- Seiten
- 716
- Kategorien
- Naturwissenschaften Biologie