Seite - 426 - in Botanik und Zoologie in Österreich - In den Jahren 1850 bis 1900
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426 Fr. Steindachner.
Ehein auf Grundlage von Siebolds Werk und Steinmüllers Angaben zu-
sammenstellte, endlich Dr. Karl Wilhelm v. Dalla Torre, der eine Darstellung
der Wirbelthierfauna von Tirol und Vorarlberg in analytischen Tabellen gibt
(Nr. 297), und zwar bezüglich der Fische auf Grundlage des von Prof. Heller
gegebenen Verzeichnisses.
Die Fischfauna von Steiermark, Kärnten und Krain fand in den
Professoren Dr. Julius Glowacki, Dr. Vincenz Hartmann und J. Franke
vortreffliche Bearbeiter.
Ersterer publicierte in den Jahren 1885 und 1896 zwei schätzenswerte
Abhandlungen über die Fische des Drau- und Savegebietes (Nr. 238 und 239).
Nach seinen Erfahrungen und Aufsammlungeu kommen in der Drau inuerlialb ihres
Laufes durch Kärnten 27, durch Steiermark 52—53, durch Croatien, Shivonien und Ungarn
mit Ausschluss der als Alburnus erjanaci n. sp. beschriebenen Art, die wohl nicht von
Alb. lucidus specifisch verschieden sein dürfte, 48 Arten mit Einschluss der Bastardformen
vor. Glowacki schätzt die Zahl der in Steiermark heimischen Fischarten im ganzen auf
56, d. i. 50 echte und 6 Bastardarten. Die Artenzahl der Savefische beträgt nach demselben
Verfasser 57, hiebei sind jedoch mehrere Arten eingerechnet, die in die Save, eventuell bis
Agram aufsteigen mögen, wie Acipenser huso, A. stellatus, A. scliypa, Cl. alosa und Lucio-
perca volgensis, auf steierischem Gebiete aber bisher noch nicht beobachtet wurden.
Als erster grösserer Beitrag zur Fischfauna Kärntens nach Erscheinen
von Heckel und Kners Werke wäre vorerst J. Heys Abhandlung „Die
FischereiVerhältnisse in Kärnten" (Nr. 231) anzuführen.
In dieser Arbeit sind die in Kärnten bisher beobachteten Fischarten (25 an der Zahl)
mit Angabe des Staudortes zusammengestellt, deren Zahl durch Prof. Latzel (Nr. 232) vier
Jahre später um 2 vermehrt wurde, indem derselbe Alburnus dolabratus Holl. in einem
Bächleiu bei Maria-Plein und Alb. mento im Wörthersee vorfand.
Als besonders wertvoll sind Prof. Dr. Vinc. Hartmanns Abhandlungen
(Nr. 233—236) hervorzuheben, in welchen die Fische und GewässerKärntens—
erstere hauptsächlich nach ihrem Standorte— in eingehender und anziehendster
Weise geschildert werden.
Nach Hartmann kommen in Kärnten mit Ausschluss der eingesetzten califomischen
Salmoniden, der grossen Maräne, des Lachses und Aales 35 Arten von Süsswasserfischeu
vor, von denen die „Goldforelle" genannte Abart der Forelle dem Weissensee eigeuthüm-
lich ist.
Prof. J. Franke in Laibach lieferte als Erläuterung zu seiner geschätzten
Fischereikarte von Krain im Jahre 1892 eine auf eigene, mehrjährige Beob-
achtungen basierte vortreffliche Abhandlung über die Gewässer von Krain
und ihre nutzbare Fauna (Nr. 237), in welcher er 35 Arten von Fischen aus
dem Savegebiet nach ihren Standorten anführt.
Was die Fischfauna des Küstenlandes anbelangt, so wurde dieselbe mit
Bezug auf den Isonzo von Steindachner im Jahre lb71 und von Prof. J.
Glowacki (Nr. 239) einer Untersuchung unterzogen.
Was die im Isonzo selbst, sowie im unteren Laufe der Idria vorkommenden Forellen
betrifft, so gehören sie fast ausnahmslos jener Varietät an, welche Cuvier Salmo marmo-
ratus nach ihrer geäderten Zeichnung nannte. Nur wenige unter hunderten von Exem-
plaren, die ich in den letzten fünfJahren aus der Umgebung von Idria erhielt, nähern sich
in der Zeichnung der dalmatinischen Abart S. dentex Heck., deren stärkere Kieferbezahnung
für diese nicht charakteristisch ist, da dergleichen auch bei allen übrigen Varietäten vor-
kommt, oder aber, gleich der Mehrzahl der in den kleineren Gebirgszuflüssen des Isonzo
sich aufhaltenden Forellen, der in Mitteleuropa nicht seltenen Abart mit zahlreichen, dicht
Botanik und Zoologie in Österreich
In den Jahren 1850 bis 1900
- Titel
- Botanik und Zoologie in Österreich
- Untertitel
- In den Jahren 1850 bis 1900
- Autor
- Alfred Hölder
- Herausgeber
- K. K. ZOOLOGISCH-BOTANISCHEN GESELLSCHAFT
- Ort
- Wien
- Datum
- 1901
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.3 x 24.0 cm
- Seiten
- 716
- Kategorien
- Naturwissenschaften Biologie