Seite - 429 - in Botanik und Zoologie in Österreich - In den Jahren 1850 bis 1900
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Geschichte der Zoologie. 429
Arten in eine aus (Nr. 223) und hält P. Planen nur für die Jugendform von
P. fluviatilis.
Heckel und Kner haben in ihrem grossen Werke über die Süsswasser-
fische der österreichischen Monarchie die Fischfauna von Ungarn in so voll-
ständiger Weise behandelt, dass in systematischer Beziehung demselben im
grossen Ganzen nur wenig Neues hinzugefügt werden konnte. Es beschränken
sich daher auch die Publicationen neuerer Zeit nur auf die Erforschung kleinerer
Flussgebiete. Unter diesen Arbeiten ist jene des Prof. Jeitteles über die
Fische Nordungarns, und zwar der Theiss, des Hernadflusses und dessen
Nebenbächen, der Tarcza etc. (Nr. 210) als die bedeutendste hervorzu-
heben.
Jeitteles führt aus diesem Theile Ungarns 46 Arten an und unter diesen Lucio-
perca volgensis Fall, aus der Theiss, welche Art er schon früher (im September 1861) am
Wiener Fischmarkte in mehreren Exemplaren aus der Donau erhalten hatte (Nr. 213), und
Barbiis petenyi Heck., dessen Identität mit Barbus caninus er als höchst wahrscheinlich
hinstellt, während er andererseits in seinem Alburnus fasciatus Nordm. nicht Blochs Al-
burniis fasciatus erkannte.
Weitere schätzenswerte Beiträge, und zwar zur Kenntnis der Fische der
Waag (Nr. 224), sowie über das Vorkommen der Fische um Pressburg (Nr. 225)
publicierte Prof. Kornhuber in den Jahren 1860 und 1863.
In erstgenanntem Flusse linden sich nach Kornhuber 21 Arten vor, von denen
übrigens der Wels, Karpf, Hausen und Sterlet nur selten aus der Donau bis in die mittlere
Waag aufsteigen.
Die von Prof. J. Krieseh als neu beschriebene Gobius-Art (G. rubromaculatus) aus
dem Abflüsse der Altofener Therme (Nr. 226) erwies sich als identisch mit G. marmoratus
Fall, (siehe Kölbel Nr. 230).
In Frivaldszkys umfangreichem Werke über die charakteristischen
Thiere der ungarischen Fauna (Nr. 227) sind 22 Fischarten angeführt und ge-
schildert, unter anderen die sieben Störarten der Donau, der Stichling, der so-
genannte ungarische Karpf, der Huch, der Hundsfisch (Umbra krameri)^ der
Wolgaschiel und der Fogosch (Lucioperca sandra).
Verzeichnisse über die Fischfauna einzelner Localitäten von Croatien
und Slavonien lieferten Dr. Steindachner (Nr. 178) und Prof. Dr. Aug. v.
Mojsisovics (Nr. 228—229).
Während seines Aufenthaltes in Budapest erhielt letzterer ein Exemplar von Äci-
penser ruthenus, welches in mancher Beziehung an A. schypa erinnert und als eine (neue)
Varietät (Bastardform?) von ihm beschrieben und abgebildet wurde (Nr. 229).
Ueber die Fischfauna der südlichen Zuflüsse der Save, wie der Unna,
Culpa, Dobra, Koranna, ferner der Karstbäche bei Gospich, Grachacz und
Eichicza mit unterirdischem Zu- und Ablauf berichtet Steindachner in
zwei Abhandlungen (Nr. 126, 136) und beschreibt in denselben zwei neue
Arten: den hochinteressanten FJioxlnellus (ParapJwxinusJ croaticus und Te-
lestes polylepis.
Eine ganz vortreffliche Bearbeitung der Fischfauna Siebenbürgens
lieferte der um die Erforschung der Wirbelthiere seiner Heimat hochverdiente
E. Alb. Bielz (Nr. 113), nach dessen Beobachtungen 44 Fischarten in Sieben-
bürgen vorkommen. Aucb Salmo salvelinus wird als Bewohner der Gebirgs-
bäche angeführt, was wohl noch einer genaueren Untersuchung bedarf.
Botanik und Zoologie in Österreich
In den Jahren 1850 bis 1900
- Titel
- Botanik und Zoologie in Österreich
- Untertitel
- In den Jahren 1850 bis 1900
- Autor
- Alfred Hölder
- Herausgeber
- K. K. ZOOLOGISCH-BOTANISCHEN GESELLSCHAFT
- Ort
- Wien
- Datum
- 1901
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.3 x 24.0 cm
- Seiten
- 716
- Kategorien
- Naturwissenschaften Biologie