Seite - 504 - in Botanik und Zoologie in Österreich - In den Jahren 1850 bis 1900
Bild der Seite - 504 -
Text der Seite - 504 -
504 K. Grobben.
Leuckart verdankt. Hatschek war seit 1885 als Nachfolger von Friedrich
Stein Professor an der deutschen Universität in Prag bis zu seiner im Jahre
1896 erfolgten Berufung nach Wien. Hatscheks Arbeitsgebiet ist die Em-
bryologie und vergleichende Anatomie, welche derselbe durch eine Reihe von
Untersuchungen förderte. Die ersten Arbeiten betrafen die Entwicklungs-
geschichte wirbelloser Thiere, so die „Beiträge zur Entwicklungsgeschichte
der Lepidopteren" (1877), „Embryonalentwicklung und .Knospung der Pedi-
cellina echinata''^ (1877), „Studien über Entwicklungsgeschichte der Anneliden"
(1878), „Ueber Entwicklungsgeschichte von Teredo'-' (1880), von Echiurus
(1880), „Ueber Entwicklung von Sipunculus nudus" (1883), „Entwicklung
der Trochophora von Eupomatus uncinatus^^ (1885). Später wandte sich
Hatschek den Vertebraten zu. Diese Arbeiten beginnen mit den „Studien
über Entwicklung des Amphioxus'-'' (1881); es folgen sodann die Abhand-
lungen „lieber den Schichtenbau des Ämphioxus''^ (1888), „Die paarigen Ex-
tremitäten der Wirbelthiere" (1889), „Die Metamerie des Amp)hioxus und des
Ämmocoetes''^ (1892). Hatschek gab auch ein „Lehrbuch der Zoologie" her-
aus, von welchem 3 Lieferungen (1888—1891) erschienen sind. Endlich ist
des „Elementarcurs der Zootomie" (1896) zu gedenken, den Hatschek zu-
sammen mit seinem Schüler C. J. Cori veröffentlichte. Hatscheks Arbeiten
förderten neben den entwicklungsgeschichtlichen Thatsachen auch die weitere
Ausbildung des zoologischen Systems.
Von Claus' Schülern ist ferner in Wien als Privatdocent thätig Theodor
Pintner (geb. 1857 in Brunn), der sich der Untersuchung der Plathelminthen,
speciell der Bandwürmer zuwandte und auf diesem Gebiete durch eine Anzahl
sorgfältiger Arbeiten sich einen geachteten Namen schuf. Von diesen Arbeiten
seien genannt: „Untersuchungen über den Bau des Bandwurmkörpers" (1880),
„Zur Kenntnis der Gattung Echinoliothrium" (1889), „Ueber Cercaria Clausi'-'
(1891), „Studien au Tetrarhyneben" I und II (1893 u. 1896) und „Die Rhyn-
chodäaldrüsen der Tetrarhyneben" (1899).
In gleicher Eigenschaft wirkt an der Wiener Universität Franz Werner
(geb. 1867 in Wien). Werner, welcher von Claus, Grobben, Brauer und
Leuckart in die Zoologie eingeführt wurde, hat sich der Herpetologie zu-
gewandt. Seiner Arbeitsrichtung nach ist Werner vorwiegend Systematiker
und geniesst als genauer Kenner der Reptilien und Amphibien allbekannten
Ruf. Behufs Erforschung der Reptilien- und Amphibienfauna Stideuropas,
Nordafrikas und Kleinasiens hat Werner in den Jahren 1888—1900 zahl-
reiche Reisen unternommen. Neben den Arbeiten auf dem Gebiete der Syste-
matik hat Werner auch „Untersuchungen über die Zeichnung der Schlangen"
(1890), sowie „Untersuchungen über die Zeichnung der Wirbelthiere" publi-
ciert. Von den übrigen Veröffentlichungen Werners sind hier hervorzuheben
die „Ueber die Schuppenbekleidung des regenerierten Schwanzes beiEidechsen"
(1896) und „Phylogenetische Studien über die Homologien und Verände-
rungen der Kopfschilder bei den Schlangen '' (1899); endlich wären noch zu
nennen: „Studien über Convergenzerscheinungen im Thierreiche" (1893/94).
Von weiteren Schülern von Claus, welche gegenwärtig in Wien
wirken, ist hier zunächst anzuführen: Ludwig Lorenz Ritter v. Liburnau
Botanik und Zoologie in Österreich
In den Jahren 1850 bis 1900
- Titel
- Botanik und Zoologie in Österreich
- Untertitel
- In den Jahren 1850 bis 1900
- Autor
- Alfred Hölder
- Herausgeber
- K. K. ZOOLOGISCH-BOTANISCHEN GESELLSCHAFT
- Ort
- Wien
- Datum
- 1901
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.3 x 24.0 cm
- Seiten
- 716
- Kategorien
- Naturwissenschaften Biologie