Seite - 506 - in Botanik und Zoologie in Österreich - In den Jahren 1850 bis 1900
Bild der Seite - 506 -
Text der Seite - 506 -
506 K. Grobben.
Thiere und im besonderen die Gruppe der Tunicaten, über welche Seeliger
eine stattliclie Anzahl von Studien veröifentlichte. Die Entwicklung der
Tunicaten betreifen die Abhandlungen über: „Eibildung und Knospung von
Ckivellina lepadiformis'' (1882), „Entwicklungsgeschichte der socialen Asci-
dien" (1884/85), „Die Knospung der Salpen" (1885), „Die Entstehung des
Generationswechsels der Salpen" (1888), „Zur Entwicklungsgeschichte der
Pyrosomen" (1889), „Einige Beobachtungen über die Bildung des äusseren
Mantels der Tunicaten" (1893) u. a. Auch bearbeitet Seeliger seit 1893 neu das
Capitel „Tunicaten" in Bronns „Classen und Ordnungen des Thierreichs".
Seeligers Beobachtungen über die Entwicklungsgeschichte anderer Wirbel-
loser sind niedergelegt in den Publicationen : „Die ungeschlechtliche Ver-
mehrung der endoprocten Bryozoen" (1889), „Bemerkungen zur Knospenent-
wicklung der Bryozoen" (1900), „Studien zur Entwicklungsgeschichte der
Crinoiden" (1892), „Ueber das Verhalten der Keimblätter bei der Knospung
der Coelenteraten" (1894), „Bemerkungen über Bastardlarven der Seeigel"
(1896) u. a. Endlich sei Seeligers Aufsatz „Natur und allgemeine Auf-
fassung der Knospenfortpflanzung der Metazoen" (1896) zur Vervollständi-
gung des Bildes über die wissenschaftliche fruchtbare Thätigkeit Seeligers
genannt.
Noch ein zweiter Wiener Schüler von Claus ist hier anzuführen,
welcher sich später der Chemie zuwendete und gegenwärtig im Auslande
wirkt. Es ist Giacomo L. Ciamician, Professor der Chemie au der Universität
Bologna. Ciamician (geb. 1857 in Triest) hat während seiner Studienzeit
einige Abhandlungen über Hydroiden publiciert. Die erste lieferte Beiträge
„Zur Frage über die Entstehung der Geschlechtsstoife bei den Hydroiden"
(1877), die anderen handeln: „Ueber den feineren Bau und die Entwicklung
von Tiibularia Mesemhri/anthemum''' (1878) und „Ueber Lafoea parasitica
n. sp." (1879).
Mit Freude kann constatiert werden, dass auch Männer ausserhalb der
Berufskreise in unabhängiger Lebenslage in Oesterreich sich zoologischen
Studien widmeten. Es sind Robert Ritt. v. Schaub und Richard Freih. v.
Dräsche, welche beide der Wiener Schule zugerechnet werden dürfen.
Robert Ritt. v. Schaub (geb. 1852 zu Triest) verdankt seine Einführung
in die Zoologie Claus und publicierte einige Abhandlungen auch anatomischen
Inhaltes: „Ueber Chondracanthus angustatus"' (1876), „Ueber die Anatomie
von Hijdrodroma'-^ (1888), „Ueber marine Hydrachniden nebst einigen Be-
merkungen über Midea" (1889). Schaub plante weitere Studien über
Hydrachniden, leider ereilte ihn der Tod 1893 im rüstigsten Mannesalter.
Richard Freih. v. Dräsche (geb. zu Wien 1850) widmete sich durch eine
Reihe von Jahren zoologischen Studien und publicierte während dieser Zeit
eine grössere Anzahl von Abhandlungen, theils die Anatomie und Entwick-
lungsgeschichte der Anneliden, theils die Systematik der Ascidien und Ne-
matoden betretfend. In die Anatomie und Entwicklungsgeschichte der Thiere
wurde Freih. v. Dräsche durch Grobben, Hatschek und v. Marenzeller
eingeführt. Die hier zu berücksichtigenden anatomisch-entwicklungsgeschicht-
liehen Arbeiten v. Drasches sind: „Beiträge zur Entwicklung der Polychä-
Botanik und Zoologie in Österreich
In den Jahren 1850 bis 1900
- Titel
- Botanik und Zoologie in Österreich
- Untertitel
- In den Jahren 1850 bis 1900
- Autor
- Alfred Hölder
- Herausgeber
- K. K. ZOOLOGISCH-BOTANISCHEN GESELLSCHAFT
- Ort
- Wien
- Datum
- 1901
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.3 x 24.0 cm
- Seiten
- 716
- Kategorien
- Naturwissenschaften Biologie