Seite - 512 - in Botanik und Zoologie in Österreich - In den Jahren 1850 bis 1900
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512 K. Grobljen.
Anatomie von Ärgas persicus'-^ (1858), „Untersuchungen über die Tunicaten
des Adriatischen Meeres" 2 Theile (1874—1875), aus denen die Arbeitsgebiete
Hellers ersichtlich sind. Heller ist auch Gründer des zoologischen Museums
an der Innsbrucker Universität.
Heller hat eine Anzahl von Schülern in die Zoologie eingeführt, die
später wissenschaftlich arbeiteten, so Veit Graber, Karl v. Dalla Torre,
Anton Äusserer, Fr. Kohl u. a.
Als Heller im Jahre 1894 den gesetzlichen Bestimmungen gemäss in den
Ruhestand trat, wurde Karl Heider (geb. 1856 zu Wien) als sein Nachfolger
berufen. Karl Heider empfieng seine erste Anleitung in der Zoologie von
Fr. Eilh. Schulze in Graz und Claus in Wien, habilitierte sich 1885 in Wien,
im darauifolgenden Wintersemester in Berlin, wohin er als Assistent Fr. Eilh.
Schulzes übersiedelte. Im Jahre 1898 erhielt Heider in Berlin den Pro-
fessortitel. Carl Heiders Arbeitsgebiet ist die vergleichende Entwicklungs-
geschichte der Wirbellosen, auf welchem Gebiete derselbe eine Anzahl treff-
licher Untersuchungen lieferte, wie die Arbeiten „Zur Metamorphose der Os-
carella lohiUaris'-' (1886), „Ueber die Anlage der Keimblätter von Uydropliilus
piceus'^ (1885), „Die Embryonalentwicklung von HydropMlus piceus''' (1889),
und die „Beiträge zur Embryologie von Sal2)a fimformis'-^ (1895). Allge-
meine Anerkennung hat das „Lehrbuch der Entwicklungsgeschichte der wirbel-
losen Thiere", 3 Theile (1890—1893) gefunden, das K. Heider zusammen
mit Korscheit, Professor in Marburg in Hessen, herausgab, und welches eine
ausgezeichnete kritische Zusammenfassung des Standes dieses Wissensgebietes
der Zoologie bietet. Ausserdem hat K. Heider kleinere Aufsätze publiciert;
es soll auch nicht die anatomische und systematische Untersuchung „Die Gat-
tung Lernaidhropus'-'- (1879) hier unerwähnt bleiben.
Ausser K. Heider lehrt an der Universität in Innsbruck ein Schüler
Camill Hellers, Professor Karl v. Dalla Torre (geb. 1850 zu Kitzbühel in
Tirol), dessen Hauptarbeitsgebiet die Entomologie ist, auf welchem derselbe
zahlreiche Arbeiten publicierte, deren Aufzählung nicht in diese Betrach-
tung fällt.
Die Universität Prag wurde 1882 in eine deutsche Universität und eine
böhmische Universität mit cechischer Unterrichtssprache getheilt. An ersterer
verblieb Friedrich Stein, nach dessen Tode im Jahre 1885 B. Hatschek,
gegenwärtig Professor in Wien, folgte. Nach Hatscheks Uebersiedlung nach
Wien wurde Robert Lendimayr Ritt. v. Lendenfeld (geb. 1858 zu Graz), ein
Schüler Fr. Eilh. Schulzes aus der Zeit seiner Wirksamkeit in Graz, auf die
Prager Lehrkanzel berufen. Lendimayr v. Leudenfeld war in Innsbruck
1889 habilitiert und kam 1892 als Professor an die Universität Czernowitz,
an welcher er bis zu der Uebernahme der Prager Lehrkanzel (1897) verblieb.
V. Lendenfeld folgte in seinen wissenschaftlichen Untersuchungen dem
Arbeitsgebiete seines Lehrers Fr. Eilh. Schulze. Dieselben betreffen die Spon
gien, Cnidarier, sowie die Histologie der Vertebraten. Ein Theil dieser Ar-
beiten entstand während v. Lendenfelds Aufenthalt in Australien und Neu-
seeland (1881—1886). Von den zahlreichen auch die Systematik behandelnden
Publicationen v. Lendenfelds nenne ich hier jene „Ueber Coelenteraten der
Botanik und Zoologie in Österreich
In den Jahren 1850 bis 1900
- Titel
- Botanik und Zoologie in Österreich
- Untertitel
- In den Jahren 1850 bis 1900
- Autor
- Alfred Hölder
- Herausgeber
- K. K. ZOOLOGISCH-BOTANISCHEN GESELLSCHAFT
- Ort
- Wien
- Datum
- 1901
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.3 x 24.0 cm
- Seiten
- 716
- Kategorien
- Naturwissenschaften Biologie