Seite - 517 - in Botanik und Zoologie in Österreich - In den Jahren 1850 bis 1900
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Geschichte der Zoologie. 517
mulae der europäischen Süsswasserschwämme" (poln., 1884), „Ueber das Ver-
halten der sogenannten achromatischen Substanzen im befruchteten Ei" (1896,
zusammen mit Kostanecki), „Ueber die Entwicklung des Mesoderms bei
Fhysa fonfiimUs'' (1897).
An der philosophischen Facultät der Krakauer Universität fungiert als
Extraordinarius für vergleichende Anatomie Heinrich Hoyer (geb. 1864 zu
Warschau). Seine Ausbildung auf dem Gebiete der Anatomie erhielt Hoyer
durch seinen Vater, ferner durch Hasse, Heidenhain, Schwalbe und
Kölliker. Von dessen Arbeiten seien angeführt jene „Ueber den feineren
Bau der Milz von Fischen, Amphibien, Reptilien und Vögeln" (1892), „Ueber
das Verhalten der Kerne bei der Conjugation des Infusors Colpidium colpoda^^
(1899), sowie jene „Zur Morphologie des Fischherzens" (1900).
Endlich ist von der Jagelionischen Universität in Krakau Frivatdocent
Tadeusz Garbowski (geb. 1869 in Zioczow) anzuführen, der in Lemberg bei
Wielowiejski, Dybowski, in Wien bei Claus, Grobben, Brauer, Hoch-
stetter studierte. Ausser faunistischen Arbeiten auf dem Gebiete der Lepido-
pterologie beschäftigte sich Garbowski mit vergleichender Anatomie und
Entwicklungsgeschichte und sind aus der Reihe der dieses Gebiet betreffen-
den Arbeiten zu nennen: „Zur Beurtheilung vertebraler Regionen bei Vögeln"
(1895), „Hyperienartige Amphipoden des Mittelmeeres. I. Th. Sciniden" (1896),
^Amphioxus als Grundlage der Mesodermtheorie" (1898).
In Lemberg sehen wir an der Universität die zoologisch-anatomische
Richtung durch Simeon Ritt. v. Syrski (geb. 1830 in Galizien, gest. 1882)
vertreten, der von 1875 bis zu seinem Tode daselbst wirkte. Vorher war
Syrski Director des naturhistorischen Museums in Triest. Von seinen ana-
tomischen Publicationen seien hier angeführt: „Ueber die Reproductionsorgane
der Aale" (1874), „Degli organi della riproduzione e della fecondazione dei
pesci ed in ispecialitä delle Anguille" (1874), „Untersuchungen über die
Geschlechtsorgane der Knochenfische" (poln., 1876).
Sein Nachfolger Benedict Dybowski (geb. 1835 im Gouvernement Minsk
in Russland), studierte in Dorpat und Breslau Zoologie und Anatomie unter
Ed. Grube,Reissner undReichert und trat 1884 die Professur inLemberg an.
Früher (1863) war Dybowski Adjunct-Professor der Zoologie in Warschau.
In dem Zeiträume von 1864—1883 bereiste Dybowski Sibirien und Kam-
tschatka. Aus jener Zeit stammen zahlreiche faunistische Publicationen. Aus
der Zeit vonDybowskis Wirksamkeit in Oesterreich sind von Abhandlungen
zoologisch-anatomischen und morphologischen Inhaltes zu nennen: „Studien
über Säugethierzähne- (1889), „Ueber den Bau der sogenannten Unterlippe
bei den Insecten und Myriapoden" (poln., 1890), „Ueber die Phylogenie der
Arachnoiden- (poln. 1891), „Ueber die Individualität der organischen Wesen"
(poln., 1893), „Ueber die Extremitäten der Cladoceren" (poln., 1893).
Der Universität Lemberg gehört seit 1884 als Frivatdocent für ver-
gleichende Embryologie und Anatomie an Heinrich Ritt. V. Wielowiejski (geb.
1860 zu Olejowa in Galizieni, der bei Syrski, Leuckart, Haeckel, Claus
und Grobben gearbeitet hat. v. Wielowiejski publicierte eine Anzahl
histologischer Arbeiten vornehmlich auf dem Gebiete der Insecten. Von den-
Botanik und Zoologie in Österreich
In den Jahren 1850 bis 1900
- Titel
- Botanik und Zoologie in Österreich
- Untertitel
- In den Jahren 1850 bis 1900
- Autor
- Alfred Hölder
- Herausgeber
- K. K. ZOOLOGISCH-BOTANISCHEN GESELLSCHAFT
- Ort
- Wien
- Datum
- 1901
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.3 x 24.0 cm
- Seiten
- 716
- Kategorien
- Naturwissenschaften Biologie