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Bühne und Kostüme
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1110 entwerfen im denkmalgeschützten bestand heißt, zunächst das bestehende zu erfassen, strukturell, ästhetisch aber auch poe- tisch, es muss — unakademisch formuliert — ein Gefühl für das wesen eines bauwerkes entwickelt werden und dazu ist es un- verzichtbar, die Substanz mit allen Sinnen zu begreifen. mit und im bestand zu entwerfen, ist ohne die materielle Gegenständlich- keit und die damit verbundene wahrnehmung von raum nicht möglich. Das entwerfen im bestand bedeutet ein Abarbeiten am Konkreten. Die räumliche vorstellungskraft ist besonders im ent- wurfsprozess hinsichtlich bestehender, historischer bausubstanz gefordert, gilt es abseits vom physischen bestand, Atmosphären, Stimmungen und Auren der räume während des kognitiven Pro- zesses des entwerfens zu vergegenwärtigen. Das „Abwägen“, wie auch im Denkmalschutzgesetz vorgesehen, zwischen ver- änderungsgründen und veränderungsfolgen, insbesondere eine reflexive Haltung gegenüber den Auswirkungen auf die Denkmal- werte, setzen ein erkennen der Substanz über das faktenorien- tierte wissen voraus. „Das bundesdenkmalamt hat alle vom Antragsteller geltend ge- machten oder von Amts wegen wahrgenommenen Gründe, die für (…) eine veränderung sprechen, gegenüber jenen Gründen abzuwägen, die für eine unveränderte erhaltung des Denkmals sprechen“ (§5 Abs.1DmSG) Das Schauspielhaus Graz, als Kulturstätte und Denkmal, erzählt bereits eine Geschichte. ihm wurde rückblickend immer die mög- lichkeit gegeben, sich nicht nur künstlerisch, sondern auch ar- chitektonisch weiterzuentwickeln. Davon berichten viele bauliche zeitschichten, die im historischen Kontext zu sehen sind. Dem umbauen und dem weiterbauen widmete sich die entwurfs- aufgabe, die mit den Studierenden des 5. Semesters der Archi- tekturfakultät an der Tu Graz bearbeitet wurde. Denn auch zum wesen eines Theaters gehört der permanente umbau, um dem Schauspiel einen sich ständig wandelnden rahmen zu geben. Die Probebühne des Schauspielhauses Graz wurde in der ent- wurfsübung aus ihrer bisherigen isolation geholt und bekam eine neue „Rolle“ im Kontext zum Theater und zur Stadt, um ein offe- nes haus, "ein place to be" zu werden, wie es die intendantin des hauses formuliert hat. Die Stadt wird zum zuschauer. Die drei bestehenden bühnen baulich zu vernetzen, war eben- so Aufgabe, wie das Schauspiel sichtbar zu machen, oder es fragmentarisch zu zeigen. Die Studierenden bedienten sich dazu der Fläche, die aktuell als Parkplatz genutzt wird. Die da- zugehörige Kostümbild- nerei, als funktiona- le ergänzung, erhob ebenso den Anspruch des „Sich zeigens“. Als Ausgangspunkt für eine qualifizierte Konzept- findung im Umgang mit sensibler historischer Bausubstanz war eine strukturierte Analyse des objektes und dessen umfeld un- umgänglich. im rahmen der entwurfsübung vernetzten sich die Studierenden mit Denkmalpfleger*innen, Schauspieler*innen, Dramaturg*innen und eigentümer*innen und sammelten, als ba- sis für die Gestaltung, interdisziplinäres wissen. ähnlich wie es der Schauspieler mathias Lodd in seinem beitrag beschreibt, lassen sich auch Architekt*innen durch ihr Schaffen in ihre Seele blicken, sich die brust aufreißen. Daher bedanken wir uns bei allen Studierenden, die sich mit uns auf diesen Seelentrip eingelassen haben und der Geschichte des Schauspielhauses (...) „Das bundesdenkmalamt hat alle vom Antrag- steller geltend gemachten oder von Amts wegen wahrgenommenen Gründe, die für (…) eine verän- derung sprechen, gegenüber jenen Gründen ab- zuwägen, die für eine unveränderte erhaltung des Denkmals sprechen“ (§5 Abs.1DmSG) einleitung
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Bühne und Kostüme
Titel
Bühne und Kostüme
Herausgeber
Petra Simon
Elemer Ploder
Martina Thaller
Verlag
Verlag der Technischen Universität Graz
Ort
Graz
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-85125-763-2
Abmessungen
24.0 x 24.0 cm
Seiten
124
Kategorie
Kunst und Kultur
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