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Bühne und Kostüme
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3534 Das Projekt „Schauspielhaus Graz – bühne und Kostüm“ war das erste Projekt seit beginn meines Studiums, das uns mit der komplexen Aufgabe des bauens im bestand konfrontiert hat. es stellte uns vor ganz neue herausforderungen durch die Ausein- andersetzung mit Themen, die man in den vorhergehenden ent- wurfsaufgaben praktisch außer Acht gelassen hatte, da es keine bestehende Struktur gab, die mitgedacht werden musste — eine herausforderung, die der ausschlaggebende Grund war, weshalb ich mich schlussendlich für diese Aufgabe entschieden habe. Durch die Auseinandersetzung mit dem bestandgebäude des Schauspielhauses wurde mir schnell klar, dass es seit seiner er- öffnung im Jahre 1776 entsprechend den jeweiligen Entwicklun- gen, dem zuwachs an Funktionen und Aufgaben, die es erfüllen musste, adaptiert wurde. es lag auf der hand, dass sich sein Fas- sungsvermögen über die zeit jedoch erschöpft hatte. unterschiedlichste Funktionen liegen dicht gedrängt auf engstem raum zusammen, kollidieren miteinander und verhindern somit einen reibungslosen Ablauf. Auf Grund des Platzmangels muss- ten Funktionen wie die Schneiderei ausgelagert werden. Kurz ge- sagt: Das Schauspielhaus entpuppte sich als Gebäude, das nicht mehr ganz den Anforderungen seiner zeit entspricht. Auch der angrenzende Grünbereich an der rückseite des Schauspielhau- ses zeigte sich als kaum genutzter raum, dessen vorhandenes Potenzial zur Gänze verloren geht. Durch den umfassenden input des Geschäftsführers der Thea- terholding Graz, mag. bernhard rinner, und zweier Schauspie- ler, die zurzeit am Schauspielhaus Graz tätig sind, erhielt man im Schnelldurchlauf einen prägnanten einblick in die Stärken und Schwächen des Schauspielhauses. im Gespräch deutlich wur- den die interessen und daraus folgenden wünsche und Anforde- rungen der jeweiligen interessensgruppe, die an den zubau des Schauspielhauses gestellt wurden. wie zu beginn einer jeden entwurfsaufgabe, stellte sich schließ- lich die Frage: wo anfangen? Der input erleichterte jedoch die anfänglichen Schwierigkeiten mit dem umgang mit dem Theater- neubau, dessen umfassendem raumprogramm und dem Thema bauen im bestand. er lieferte Anregung und Anhaltspunkte, die man weiterverfolgen und im Laufe des entwurfsprozesses aus- formulieren konnte. er erleichterte, den Fokus auf gewisse The- men zu richten und sich darauf verstärkt zu konzentrieren. ein wichtiges Thema, das mag. bernhard rinner ansprach, war das Anziehen potenzieller besucher*innen des Schauspielhau- ses und in weiterer Fol- ge die Gestaltung eines Abends im Theater als eine Art einmaliges erlebnis — im vordergrund seiner interessen als Geschäftsführer der Theaterholding Graz stand ganz klar die vermarktung. ein entscheidender anfänglicher Gedanke in bezug auf meinen entwurf war demnach die realisierung einer einladenden Ges- te in Form einer Struktur, die potenzielle besucher*innen bereits auf der Straße — vielleicht beim vorbeischlendern — „abholt“ und durch die weniger einladende baulücke richtung neubau lockt. Durch diese Struktur, die unter anderem auch als Sitzgelegenheit dient, werden neue Aufenthaltsplätze generiert und dem Grünbe- reich hinter dem Schauspielhaus eine neue Bedeutung als öffent- lich nutzbarer Platz zugeschrieben. im vordergrund stand aus städtebaulicher Sicht die Generierung eines Anziehungspunktes und somit die belebung des ortes. in bezug auf den neubau selbst war mir die belassung des be- (...) wie zu beginn einer jeden entwurfsaufgabe, stellte sich schließlich die Frage: wo anfangen? erfahrungsbericht — wo anfangen?
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Bühne und Kostüme
Titel
Bühne und Kostüme
Herausgeber
Petra Simon
Elemer Ploder
Martina Thaller
Verlag
Verlag der Technischen Universität Graz
Ort
Graz
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-85125-763-2
Abmessungen
24.0 x 24.0 cm
Seiten
124
Kategorie
Kunst und Kultur
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