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Bühne und Kostüme
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3736 standes in seiner bisherigen Form sehr wichtig. Der zubau rückt daher von allen Seiten des Bestandes ab, und definiert sich als eigenständiger baukörper, der sich an bestimmten Punkten mit dem bestand vernetzt. Dadurch ergab sich ein Luftraum direkt über dem an das Café angrenzende Foyer, sowie die möglich- keit eine umlaufende erschließungsspange in den entstehenden zwischenraum zu legen. im Fokus steht der weg zur bühne als einführung in die Atmosphäre des Abends. Die umlaufende er- schließung bietet den besucher*innen die möglichkeit einen blick in die „runde“ zu werfen und die umgebung einschließlich der ehrengalerie, der Grazer burg und des Grazer Doms zu erleben. Gleichzeitig erhaschen sie auch einen seltenen blick hinter die Kulissen durch Einblicke in die zum Zwischenraum geöffnete Schneiderei. von Seiten der Schauspieler*innen als nutzer*innen des Schau- spielhauses wurde vor allem die fehlende Trennung der Funk- tionen sowie deren Kollision kritisiert, die einen reibungslosen Ablauf vor den aber auch während der veranstaltungen verhin- dert. Dem entgegen wirkt die umstrukturierung des bestandes, die großzügigere räumliche Planung des neubaus als entlastung des bestandes sowie dessen strikte Trennung der einzelnen Funktionen im bereich um die bühne. zudem wurde aufgrund der fehlenden Aufenthaltsqualität der bestehenden Kantine der wunsch nach einem Kommunikations- und Aufenthaltsbereich als eine Art rückzugsort für Pausen in den Probenphasen deutlich. Daher war mir das im erdgeschoss liegende, auch außerhalb der Spielzeiten zugängliche Café als ergänzung zum gefragten raumprogramm ein großes Anliegen. Das Richtung Parkanlage hin geöffnete Café soll den Nutzer*in- nen des Schauspielhauses in verbindung mit dem Grünbereich als Aufenthaltsort dienen und zur belebung des ortes beitragen. zudem wurden wir im Laufe des entwurfsprozesses mit dem Denkmalschutz konfrontiert. herr brugger, ein mann mit außer- ordentlichem Architekturverständnis, brachte uns die Sichtweise des Denkmalschutzes näher und lenkte unsere Aufmerksamkeit auf diesbezügliche Themen. er lieferte äußerst konstruktive vor- schläge bezüglich des umgangs mit dem bestand. So legte er in seiner Kritik besonderen wert auf ein harmonisches zusammen- spiel zwischen neubau und bestand. Aber auch die einbindung der näheren umgebung in die Planung wurde thematisiert. neben dem umgang mit dem bestand und dem umfassenden raumprogramm befassten wir uns auch mit der materiellen be- schaffenheit sowie der konstruktiven Umsetzung des Gebäu- des. Daraus resultierte eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem entwurf. Gedanken zur Detailausführung wurden über ei- nen Fassadenschnitt festgehalten. Die Tragstruktur des Gebäu- des wurde demnach in Sichtbeton belassen, umhüllt von einer leicht wirkenden Stahl-Glaskonstruktion als Fassadenhaut, die durch ihr wechselspiel in der Transparenz bei den besucher*in- nen neugierde wecken soll. So wird insbesondere bei nacht die Lebendigkeit des hell erleuchteten Schauspielhauses über die schemenhaft erkennbaren bewegungen hinter der Fassade sichtbar. Passant*innen erhaschen einen blick hinter die Kulis- sen des Grazer Schauspielhauses — die Stadt schaut zu. Der große Gewinn des diesjährigen entwerfen 3 lag aus meiner Sicht in der beschäftigung mit Problemstellungen, die mir zuvor unbekannt waren. Sowohl das bauen im bestand als auch die Typologie des Theaterbaus stellte uns vor ganz neue herausfor- derungen. Doch vor allem durch die realitätsnahe herangehens- weise über Gespräche mit dem bauherrn, den nutzer*innen so- wie dem Denkmalpfleger wurde das Projekt zu einer lehrreichen erfahrung. eleonora Schuler Studentin
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Bühne und Kostüme
Titel
Bühne und Kostüme
Herausgeber
Petra Simon
Elemer Ploder
Martina Thaller
Verlag
Verlag der Technischen Universität Graz
Ort
Graz
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-85125-763-2
Abmessungen
24.0 x 24.0 cm
Seiten
124
Kategorie
Kunst und Kultur
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