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Coaching im digitalen Wandel
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Kompetenzentwicklung für Online-Coaching 33 Die Frage, ob Online-Coaching wirkt, ist im Moment schwierig zu be- antworten, da es dazu noch zu wenig Evidenz gibt. Der Analogieschluss, dass der aus der Therapie stammende Nachweis auch auf Coaching übertragen wer- den kann, weil es sich um ein ähnliches Format handelt, ist zwar plausibel und auch wahrscheinlich, aber vermutlich nicht zulässig. Die Praxis eilt hier der Forschung weit voraus. Den Praxistest hat Online-Coaching offenbar schon be- standen. Dies stimmt zwar zuversichtlich, ersetzt aber nach unserer Meinung nicht gute Wirksamkeitsstudien. Online-Coaching basiert auf computervermittelter Kommunikation Online-Coaching kann sich zu Beginn anfühlen wie das Eintauchen in eine verwandte, aber doch fremde Kultur. Computervermittelte Kommunikation (CVK) weist zwar Ähnlichkeiten mit Präsenzkommunikation aus, ist aber nicht »gleich«. Auskunft über diese »Andersartigkeit« geben verschiedene Theorien zur computervermittelten Kommunikation. Nachfolgend wird ein kurzer Über- blick über ausgewählte Perspektiven und deren Entwicklung gegeben. Computervermittelte Kommunikation (CVK) Während frühe Theorien den Fokus deutlich auf die Mängel der CVK legen, schälen spätere auch ihren Mehrwert heraus. Alle weisen Ähnlichkeiten auf (für einen Überblick vgl. Trepte & Reinecke, 2018). Allen liegt zugrunde, dass wir per Computer mit reduzierten sozialen Hinweisreizen kommunizieren. Dies steht im Zentrum des »Lack of Social Context Cues«-Ansatzes (Kiesler, Siegel & McGuire, 1984). Dabei gehen laut Kiesler et al. (1984) sowohl Individualität als auch Normativität durch die fehlenden Hinweisreize (teilweise) verloren. Eine individuelle Ansprache wird schwieriger. Eine breitere Perspektive auf die Defizite der CVK wirft die Kanalreduktionstheorie (Trepte & Reinecke, 2018). Sie geht davon aus, dass in Abhängigkeit von der Wahl des Kommunikations- kanals Sinnesmodalitäten verloren gehen, womit sich Kommunikation redu- ziert. Es wird von einer Ent-Sinnlichung, Ent-Emotionalisierung, Ent-Kon- textualisierung oder gar Ent-Menschlichung gesprochen. Durch die eingebaute technische Rationalität geht das typisch Menschliche – eben zum Beispiel die Emotionalität – verloren. Jedoch bleibt theoretisch unklar, warum beispiels- weise ein getippter Text keine Gefühle transportieren, Intimität herstellen oder sinnliche Eindrücke erzeugen kann. Aus der Perspektive der Kanalreduktions- Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC-ND 4.0
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Coaching im digitalen Wandel
Titel
Coaching im digitalen Wandel
Herausgeber
Robert Wegener
Silvano Ackermann
Jeremias Amstutz
Silvia Deplazes
Hansjörg Künzli
Annamarie Ryter
Verlag
Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co
Datum
2020
Sprache
deutsch, englisch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-666-40742-0
Abmessungen
15.5 x 23.2 cm
Seiten
166
Kategorie
Technik
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