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5. DieReaktionenaufdiePandemie 99
ein nicht unerheblicher Teil der hier bereitgestellten Informationen in die
Richtung vonVerschwörungstheorienging [322].Ähnliches zeigte sich auch
währendderCoronavirus-Pandemie [323].Dies istumsorelevanter,alsYou-
TubetäglichvonbiszuzweiMilliardenNutzendenweltweitkonsumiertwird.
Undwennnur ein kleinerTeil derKonsumierendendieBotschaftenweiter-
verbreitetunddaseigeneVerhaltendanachrichtet,dannhat esKonsequen-
zenfürMillionenMenschen.DieTendenzzurhäufigenodergarausschließli-
chenNutzungsozialerMedienistauchmiteinerAblehnungvonImpfstoffen
assoziiert [324].
Innerhalb sozialerMedienwieFacebookoderYouTubehabensich schon
vor der Coronavirus-Pandemie relativ klar abgrenzbare Lager vonNutzen-
den gebildet, die entwederwissenschafts- und impfkritisch sind oder aber
eindeutig die Standardsicht von Forschung und Behörden teilen [325]. Aus
diesemGrundsindBemühungen,die kritischenNutzendendurch rationale
Präventionsbotschaften in den sozialenMedien zu erreichen, relativ erfolg-
los.EsexistierenkaumVerbindungenundKommunikationskanälezwischen
denLagern,über die entsprechendeBotschaften verbreitetwerdenkönnen.
TrotzanderslautenderAnkündigungenderBetreiberfirmen,gegenFalschin-
formationundVerschwörungstheorienvorgehenzuwollen,konntensichdie-
se während der Pandemie im Frühsommer 2020 dort oftmals ungehindert
verbreiten.
Insgesamt jedochspieltedieseArtvonFalschinformation indensozialen
Medien, beispielsweise in der Schweiz, nur eine nachgeordnete Rolle [326].
BehördenundandereetablierteNutzendedominiertenindenerstenWochen
dasGeschehenklarundkonnten ihre sach-undaufklärungsbezogenenBot-
schaftenverbreiten.Möglicherweise istdies inanderenLändernnichtsoge-
wesen.DieseAnnahmewirdbestärktdurchUmfragenzumVertrauen indie
Pandemie-Berichterstattungder Publikumsmedienwie Fernsehenundgro-
ßeTageszeitungen [327].DiesesVertrauenwar indenLänderndesglobalen
Nordensunterschiedlichgroß.DasmeisteVertrauengenossenentsprechen-
deMedieninDeutschland,währenddiesetwainFrankreichundGroßbritan-
niendeutlich geringerwar. InGroßbritannien ließ sich gemäßdenUmfra-
genauchnocheinepolitischeLagerbildungentlangderBrexit-Liniefinden.
Brexit-Befürwortende trautendenMedienerheblichweniger.
In denVereinigten Staaten richtete sich dasVertrauen bzw.Misstrauen
entlangderbekanntenUnterschiede imMedienkonsumderBevölkerungab.
AnhängerinnenundAnhänger vonPräsident Trumpkonsumierten deutlich
mehrrechtskonservativeMedienwieetwaFoxNews,wozahlreicheVerschwö-
War der Coronavirus-Lockdown notwendig?
Versuch einer wissenschaftlichen Antwort
- Titel
- War der Coronavirus-Lockdown notwendig?
- Untertitel
- Versuch einer wissenschaftlichen Antwort
- Autor
- Dirk Richter
- Verlag
- transcript Verlag
- Ort
- Bielefelfd
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-5545-6
- Abmessungen
- 14.8 x 22.5 cm
- Seiten
- 192
- Schlagwörter
- Corona, Pandemie, Covid, Corona, Lockdown
- Kategorien
- Coronavirus
- Medien
- Medizin