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Die Corona-Pandemie - Ethische, gesellschaftliche und theologische Reflexionen einer Krise
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tinnen und Ärzten unterschiedlichster Fachrichtungen täglich durchge- führt werden müssen19,20. Knappe Ressource Intensivbett Ungeachtet der Ausführungen in Abschnitt 3.1 können Intensivbehand- lungsbetten in den Krankenanstalten Österreichs im klinischen Alltag im- mer wieder zu einer knappen Ressource werden. Der Grund liegt darin, dass Menschen mit unterschiedlichen Erkrankungen, Verletzungen und Vergiftungen sehr häufig, zumindest für den Zeitraum der akuten Erkran- kungsphase, eine Behandlung und Betreuung auf einer Intensivstation be- nötigen. Dazu kommen Patienten, die sich ausgedehnten operativen Ein- griffen zu unterziehen haben und hier nochmals die Gruppe älterer und damit in vielen Fällen multimorbider Menschen. Für Letztere gehen medi- zinische Behandlungen resp. operative Eingriffe allgemein mit einer Erhö- hung des perioperativen Risikos einher und sie benötigen daher, wenn auch nur für einen überschaubaren Zeitraum, ein Intensivbehandlungs- bett und möglicherweise auch eine Beatmungsmaschine. Damit können auch scheinbar in genügender Anzahl verfügbare Inten- sivbehandlungsbetten situationsbedingt plötzlich zu einer knappen Res- source werden. Der behandelnde und verantwortliche Intensivmediziner hat dann an Hand bestimmter Kriterien zu entscheiden, welchem Patien- ten das verfügbare Intensivbehandlungsbett zugesprochen werden kann, was bedeutet, dass entweder ein zweiter Patient nicht auf eine Intensivsta- tion verlegt werden kann, oder ein anderer die Intensivstation mangels ausreichender Bettenanzahl verlassen muss. Das dadurch möglicherweise die Heilungschancen eines Patienten gemindert werden, liegt auf der Hand und wird auch im klinischen Alltag in Kauf genommen21. Eine Alternative wäre z.  B., einem Patienten einen elektiven Eingriff, den er dringend benötigt, vorzuenthalten. Wird er aber, obwohl er den Eingriff dringend benötigt, von der Liste der zu operierenden Patienten gestrichen und für längere Zeit auf eine Warteliste gesetzt, hat dies zur Fol- ge, dass er möglicherweise längere Zeit starke Schmerzen erleiden muss oder sogar auf der Warteliste verstirbt. Auch diese Entscheidung muss vom 4.1. 19 Vgl. Christ et al., Bedeutung der Triage in der klinischen Notfallmedizin. 20 Vgl. Groening, Der alte Mensch im Notfallzentrum. 21 Vgl. Prien, Bestimmung des Therapieausmaßes. Knappe Ressourcen in der Katastrophe und erhöhte Anforderungen 113 https://doi.org/10.5771/9783748910589, am 02.10.2020, 10:33:08 Open Access - - https://www.nomos-elibrary.de/agb
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Die Corona-Pandemie Ethische, gesellschaftliche und theologische Reflexionen einer Krise
Titel
Die Corona-Pandemie
Untertitel
Ethische, gesellschaftliche und theologische Reflexionen einer Krise
Autoren
Wolfgang Kröll
Johann Platzer
Hans-Walter Ruckenbauer
Herausgeber
Walter Schaupp
Verlag
Nomos Verlagsgesellschaft
Ort
Baden-Baden
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-7489-1058-9
Abmessungen
15.3 x 22.7 cm
Seiten
448
Schlagwörter
Philosophie, Theologie, Gesellschaft, Gesundheitssystem, Biopolitik, Menschenwürde, Bioethik, Intensivmedizin, Gesundheitsethik, Covid-19, Triage, Ethik, Strafrecht und Grundrechte, Krankenhausseelsorge, Spiritual Care, Pflegeheim, Social Distancing
Kategorien
Coronavirus
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