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Bairisch-österreichische Dialektliteratur vor 1800 - Eine andere Literaturgeschichte
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OpenAccess © 2019byBÖHLAUVERLAGGMBH&CO.KG,WIENKÖLNWEIMAR 64 GLAUBE UND ABERGLAUBE armen Endkampf besiegt und in die Hölle gestoßen wird. Aber auch den übrigen Fi- guren wie Gott Vater, Gott Sohn und dem Heiligen Geist kommen nicht die erwartete numinose Souveränität und Dignität zu. Laut Moriz Enzinger, Ersteditor des dem vor- barockenFastnachtspielnahestehendenStücks,seidabeikeineVerspottungdesHeiligen intendiert, sondernehereineprofanierendeAngleichungandasMenschlicheundseine Schwächen.86 DieGefolgschaftenLucifersetwawerdendurcheinenSchweizerKorporal mit der Aussicht auf Wurst, Schinken und ähnlich Erquickliches auf den Kampf einge- schworen, während Gottes Heerscharen mit Wein gestärkt antreten. Am deutlichsten aber wird die Vulgarisierung im Sprachlichen, da sämtliche Rollen im Unterinntaler Dialekt ohne statusabhängige Nuancierung gesprochen werden, wie der folgende Aus- schnittbelegensoll.HierschwärztGottVaterdemnaiv-ambitiösenLucifermitRußdas Gesicht,umihnzudemütigen: Luzifer. Hierbin iGottVoternochdeinBegehren, ÄngöttlichenVergleich jezanzuhören. Undvorgstöllt z'wearnderenglischenMacht, wiesichsgebihrtmitEhrundPracht. Essoll sich inallwöggebühren, DerschönsteEngel soll änZepter führen, Duwaist ja selber, allsFleisch istheu, Obschonnaßoder truckensei, So istsdoderWürmerSpeis, Die taugennicht insParadeis, Denmei,wiewurdsschickensi, WennädieWürmungrifendi, Darumhastduwohlgethun, Daßduanstatt einesMenschensuhn Willst sötzenmiandeineSeit, Wie invernuommenallbereit. GottVoter. Ja,duhastszwarnitverdientummi, DaßuntermeineAugenließkemmendi, Denndumueßtwissen,wer ibin, Daßduaufgwahrtnurobenhin, ZumFrössnundSaufenbrauchikaineLeut, DuwärstkainNahr, iwäräsogscheid, Iwill abernitvielmachendrauß, DasSpiel,daswerdschonkemmenheraus. Weiloberdirnovielogeht, wennduanGottwillstgleichennett, SomuestänPurpur trogenun, DeinGsichtmußglanzen,wiedieSunn, ÄnZeptermueßt führn inderHand, MitdemregierstLeutundLand; kimmalso, iwilldiräFärblunstreichen, Somueßtdumirbaldnettogleichen. Michel. Schaugts,Luzifer istäGottnuwoarn, Wer istnozusolchemGlückgeboarn? GottVoter. Also, jezsichterunsvölliggleich, 86 Vgl. ebda.,S.346f.
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Bairisch-österreichische Dialektliteratur vor 1800 Eine andere Literaturgeschichte
Titel
Bairisch-österreichische Dialektliteratur vor 1800
Untertitel
Eine andere Literaturgeschichte
Autoren
Christian Neuhuber
Stefanie Edler
Elisabeth Zehetner
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20630-9
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
652
Schlagwörter
Germanistik, Dialektliteratur, Bairisch, Sprachwissenschaft, österreichische Dialektkunst
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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Bairisch-österreichische Dialektliteratur vor 1800