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Bairisch-österreichische Dialektliteratur vor 1800 - Eine andere Literaturgeschichte
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OpenAccess © 2019byBÖHLAUVERLAGGMBH&CO.KG,WIENKÖLNWEIMAR 130 KRIEG UND FRIEDEN NebenhistorischenPersönlichkeitendesAufstandswerdenindiesembösartigenSpott- bild auch ngierte Gegner mit sprechenden Namen verhöhnt. Die meisten von ihnen disquali zieren sich schon selbst als ungebildete Rabauken durch ihr breites Bairisch. Nur Pfarrer Miller, aus einer oberpfälzischen Beamtenfamilie stammend, begründet standardsprachlich seine Vorstellung vom christlichen Widerstandsrecht mit einem Zi- tat aus der Bergpredigt, das aus katholischer Sicht freilich mit dem Paulussatz ‚ Jeder- mannseiuntertanderObrigkeit`(Römer13,1)inFragegezogenwurde.ImVordergrund des Kupferstichs grunzend abgebildet ist die sprichwörtliche ‚ bayrische Sau` mit ihren nicht minder bösartig blickenden Ferkeln. Sie versinnbildlicht das gespannte Verhältnis zum ‚ Stammesbruder`, dessen Schreckensherrschaft in Oberösterreich nach der Ver- pfändung im Dreißigjährigen Krieg (1620/21– 1628) tief in der kollektiven Erinnerung verankert war. Auch in den folgenden Jahrzehnten konnten die Spannungen zwischen den Wittelsbachern und Habsburgern trotz einer mit dynastischen Verbindungen ver- folgten Appeasement-Politik nicht gänzlich beseitigt werden und bekamen eine neue Qualität, als sich wieder eine günstige Möglichkeit bot, das Haus Wittelsbach als euro- päische Großmacht zu etablieren. Tatsächlich aber gelang dies in den folgenden Jahr- zehnten einem anderen Rivalen: Brandenburg-Preußen, dem Antipoden Habsburgs im HeiligenRömischenReich. ÖsterreichischerErbfolgekrieg(1740– 1748) Als Kaiser Karl VI. 1740 starb, hinterließ er keinen männlichen Nachfolger, hatte aber schon lange zuvor in einem diplomatischen Kraftakt die Linealprimogenitur und sub- sidiäreweiblicheErbfolgedurchgesetzt.Nachder1713erlassenenPragmatischenSank- tionsolltedieThronfolgedemnachanseineältesteTochterMariaTheresiaübergehen– was aber von Seite verschiedener anderer europäischer Mächte in Frage gestellt wurde, die ihrerseits die Chance für Macht- und Gebietsgewinne nutzen wollten. Ansprüche auf das Habsburger-Erbe bzw. das römisch-deutsche Kaisertum stellten aufgrund ver- schiedener genealogischer Konstellationen Bayern, Sachsen, Frankreich und Spanien; Preußen wiederum verlangte für seine Anerkennung der Pragmatischen Sanktion die Provinz Schlesien. Deren Annexion führte zum Österreichischen Erbfolgekrieg, ein letztlich weltumspannender Krieg mit wechselnden Allianzen, der erst 1748 mit dem FriedenvonAachenendete.EinigeGebiete, insbesondereSchlesien,musstenabgetreten werden, insgesamt aber konnte Maria Theresia ihren Thronanspruch behaupten.66 Zu BeginndesKriegesallerdingshattekaumnochjemandandenErfolggeglaubt:Demmo- dernenstehendenHeerPreußenshattemanzunächstwenigentgegenzusetzen,während zugleich der bayrische Kurfürst Karl Albrecht mit seinen von sächsischen und franzö- 66 Vgl.ReedBrowning:TheWaroftheAustrianSuccession.Stroud:AlanSutton1994.– MichaelHochedlin- ger: Austria's Wars of Emergence. War, State and Society in the Habsburg Monarchy 1683– 1797. London [u.a.]:PearsonEducation2003,S.246ff.
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Bairisch-österreichische Dialektliteratur vor 1800 Eine andere Literaturgeschichte
Titel
Bairisch-österreichische Dialektliteratur vor 1800
Untertitel
Eine andere Literaturgeschichte
Autoren
Christian Neuhuber
Stefanie Edler
Elisabeth Zehetner
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20630-9
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
652
Schlagwörter
Germanistik, Dialektliteratur, Bairisch, Sprachwissenschaft, österreichische Dialektkunst
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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Bairisch-österreichische Dialektliteratur vor 1800