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Bairisch-österreichische Dialektliteratur vor 1800 - Eine andere Literaturgeschichte
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KREATÜRLICHES, KRANKHAFTES UND DER REIZ DES EKELHAFTEN 499 21 Diemitden lockendenBlicken, Manwirdeuchkuriosdaaus icken, IhrwerdetzuKatzen AnAugenundBratzen, DraufnimmtenkafeurigaMon, BeimKragen, jetzt schnufeltsbravdron. 22 Undihrmitdenang'schmirtenWangen, Waswerdet ihrdortenanfangen, Wenn(mit salvaveni) InsHäuselaweni DenKopfeuchderLuzifer steckt, DaßihraufzehnMeilenschonschmeckt. 23 Ichwill enkaBeispielaufführn, Vielleichtmöchtsenks'Herzawengrührn, Waskriegts fürA– prella Diestolze Jezabela! IstnötdasasakrischeBueß, WennsTeu inA– leckamueß? 24 Jetzt sagmirnocheinmalaSünda, Eswär inderHöllnichtsdahinter, Gelt, jetztkommtenksRotzn, JetzthängtsenkaFotzen! Somachtshatg'schwindReuundLeid, ThuetsBueßundwerdsamalg'scheit.42 19,4 Brozn] Kröten 20,1 g'schupften] gekünstelten, gezierten 20,3 Koketten] (franz. cocotte: Hühnchen) übertrieben modische Person 21,4 Bratzen] Hände 21,5 enk] euch 21,6 schnufelts] schüffeln, schnup- pern 22,3 salva veni] (entstellend für lat. salva venia) mit Verlaub (zu sagen) 22,4 Häusel] Toilette, Klo 22,6 schmeckt] riecht, stinkt 23,4 Jezabela] Isebel, Frau König Ahabs von Israel, wird im Alten Testament verantwortlich fürdieMissetaten ihresMannesgemacht Nicht metaphysische, sondern sehr irdische Qualen sind Thema eines komischen Kla- gelieds, das der Flohplage ein literarisches Denkmal setzt und das noch 2001 bei volks- kundlichen Feldforschungen im Kärntner Gurktal aufgezeichnet werden konnte.43 Mit ausgeprägtemSinnfürSituationskomikunddrastischerBildlichkeitwirdindiesemDia- lektbeitragzurbeliebtenFlohliteraturderKampfgegendieekelhaften, schlafraubenden Parasitengeschildert,derinderlanggezogenenWehklagedesRefrainsmusikalischnoch akzentuiertwird: 1 Eswär inmeinemBettäschongutschlafen, aberdieTeufels-FlehgöbmhaltkeinRueh, haboftäganziNachtmit ihnäzschafen, zreissenmird-Tuchet,unds-Lälachdarzue, haistalliweilkratz,undkreill, imHemmetalleweil, Pissen,pissen,pissenmußseyn. 2 Wannichmichnuräweng lögaufdieseiten, undwill ausweichädenschindtmässingVieh, dakemäntsdutzetweiswiederanzreiten, willnurein jederanhenkeneinStich, zwickäntbaldhint,bald forn, undhamtmichfüreinNarrn, Piss[en]pp 3 Wannichaftmain ichwill schlaffenamBesten, dakimtdasTeufelsViehgleichwiederan, 42 Sturm,LiederzumTheil inbaierischerMundart,S.80f. 43 Vgl. Kärntner Volksliedwerk IDN 53030 sowie u.a. die verschiedenen Fassungen in den Beständen des ÖsterreichischenVolksliedwerks.
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Bairisch-österreichische Dialektliteratur vor 1800 Eine andere Literaturgeschichte
Titel
Bairisch-österreichische Dialektliteratur vor 1800
Untertitel
Eine andere Literaturgeschichte
Autoren
Christian Neuhuber
Stefanie Edler
Elisabeth Zehetner
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20630-9
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
652
Schlagwörter
Germanistik, Dialektliteratur, Bairisch, Sprachwissenschaft, österreichische Dialektkunst
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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Bairisch-österreichische Dialektliteratur vor 1800