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382 St. Peter-Freyenstein. — Trofaiach.
das erste Hochamt gehalten; jedoch fand erst am 17. Februar 1718 die
Weihe der Kirche durch den Fürstbischof von Seckau statt. Das schmucke
einschiffige Barockkirchlein mit flach geschlossenem Presbyterium ist mit
Stuccos und Fresken im Innern schön geziert und enthält drei Altäre gleichen
Charakters, wie jene der Stadtpfarrkirche in Leoben.
Wie erwähnt, erhob sich an Steile der Kirche eine Burg, die als
Sperre des Zuganges nach Trofaiach-Vordernberg und der sogenannten
Linzer Straße einst eine große Bedeutung gehabt haben muss. Am
2. Juni 1295 verkaufte Graf Ulrich v. Pfannberg die Burg mit dem großen
Landgerichte zu St.
Peter ob Leoben,
sammt den Höfen
Tolmich und Vein um
700 Mark löthigen
Silbers dem Stifte
Admont unter Vor-
behalt desRückkaufs-
rechtes. Wenige Jahre
vorher, 1292, war
die Bnrg von dem im
Aufstande gegenHer-
zog Albrecht befind-
lichen steiermärki-
schen Adelsbund ge-
nommen worden. Die
Pfannberg lösten je-
doch die Burg bald
wieder ein und ver-
kauften sie wieder
am 29. Juli 1296
an Heinrich und
Friedrich Stuben-
berg; 1424 besaßen
die Bnrg die Iduns-
perger, welche sie
jedoch bald wieder, infolge ihrer wider
Erzherzog Ernst be-
gangenen Misshand-
lungen an dem Lan-
desfürsten, verloren,
welche sie hierauf
pflegweise an stei-
rische Adelsge-
schlechter vergaben,
jedoch meist mit der
Bedingung, die Burg-
feste als Passperre
in gutem Bauzu-
stande zu erhalten.
Zuletzt kam die Burg
als landesfürstliches
Lehen an Johanna
Edle v. Greiner, ge-
borene v. Hohenegg,
von welcher sie durch
Kauf am 20. März
1652 an das Le-
obner Jesuitencolle-
gium übergieng.
Dieses erwirkte von
KaiserFerdinand III.
die Erlaubnis, die
Petrusstatue bei Freyenstein. Aus dem „Kirchenschmuck".
Burg abbrechen und zu einer Kirche umbauen zu dürfen. Gleichzeitig
erbauten die Jesuiten im Thalgrunde als Erholungsort einen großen Meier-
hof, das heutige, mit reizenden Parkanlagen umgebene Schlösschen Freyen-
stein, im Besitze des Herrn Rudolf Mayr v. Melnliof.
Trofaiach.
G.: Brauhaus, Sitzgarten, Lesezimmer, 2 Z. ; „Goldener Ochs", 6 Z.;
Steiners G. 2 Z.; Fr. We be rs dorf ers Gast- und Kaffeehaus, Sitzgarten,
5 Z.; Weissensteiners G. (,Vater Radetzky"), Sitzgarten, Kegelbahn, S Z.;
Hödl, Sitzgarten mit Kegelbahn, 2 Z.
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 1
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.45 x 21.56 cm
- Seiten
- 496
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918