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Bahnfahrt. 15
K. k. Staatsbahn. Bahnfahrt Landesgrenze
Oberösterreich bis Pass Mandling, Landesgrenze
Salzburg.
Die Bahn tritt gegenüber der Mündung der Lanssa nach Steiermark über und
zieht in der Tiefe der in engen und mächtigen Schuttmassen eingegrabenen Thalfurche
der Enns dahin, erreicht zuerst die Station Weißenbach-St. Gallen, durchbricht
I* in drei Tunnels von 93, 395 und 344 vi Länge die Thalsohle und wendet sich der
Station Groß-Beifling zu. Kurz nach der Station tritt die Bahn in den 277 m langen
Salzatunnel, übersetzt sodann die grüne Flut der Enns und erreicht alsbald die
Station Landl. In immer großartiger sich entwickelnder Landschaft eilt die Bahn
hierauf, den 99 m langen Wandauer-Tunnel und dem 170 vi langen Hieflauer Tunnel
durchfahrend, der Knotenstation Hieflau (Einmündung der Erzbergbahn) zu. Hier
großartiger Blick auf den riesigen Holzrechen und auf die qualmenden Schlote der
Hochöfen. Die Bahn wendet sich hier plötzlich mit der Enns von Süd nach West
und tritt sogleich in die berühmte Gesäusenge, AVO die in großer Wildheit ab-
stürzenden Thahvände Bahn, Straße und den donnernd dahinschäumenden Fluss
eng aneinander drängen. (Länge der Gesäusenge 17 km, der Fall der Enns von
Admont bis Hieflau beträgt 170 vi.) Auf dieser an Avildromantischen Landschafts-
bildern überreichen Strecke durchfährt die Bahn den 75 m langen Ennsmauer- und
den 121 vi langen Hochsteg-Tunnel und übersetzt unmittelbar hierauf auf einer 53 vi
langen Brücke den Fluss (hier großartige Scenerie) links der Keil der Planspitze.
Kurz darauf Aveitet sich die Enge zur Ennsflur mit der Station Gstatterboden,
links großartiger Absturz der Hochthorgruppe, gegen SW. die herrliche Reich en-
steingruppe und das zerrissene Sparafeld. Nun engt sich abermals das Thal, Avelches
, von riesigen FelsAvänden umklammert wird, rechts die grauenhaft wilde Felsenklamm
des Bruckgrabens; der 236 vi lange Haindlmauer-Tunnel vermittelt zuletzt den Austritt
aus der Gesäusenge (hier Haltestelle Gesäuseingang). Die Bahn tritt nun in den
herrlichen, mächtig ausgeAveiteten Thalboden von Admont, dessen Vorort sie alsbald
erreicht. (Rechts die Hallermauer, links Sparafeld ; auf der Anhöhe das barocke Schloss
Röthelstein). Von Admont zieht die Bahn an der Haltestelle Frauenberg der großen
Knotenstation Selzthal zu, Avoselbst die von St. Michael durch das Liesing-und Palten-
thal heraufkommende Bahnlinie einmündet. Von Selzthal zieht die Bahn das Ennsthal
aufwärts, immer im Anblick des riesig groß erscheinenden Felskolosses des Grimming,
die Enns übersetzend, der Station Liezen (großes Pfarrdorf) zu. Von Liezen an
bleibt die Bahn an der Berglehne, r. Schlösschen Grafenegg, im Hintergrunde die
Weißenbacher Wände; es folgt die Station Wörschach, ober derselben die Ruine
der alten Burg Wolkenstein. Von Wörschach zieht die Bahn an dem Schlosse
Friedstein dahin, gegen die Knotenstation Steinach-Irdning, AVO die Salzkammergut-
bahn abzAveigt. Links das schöne Becken von Irdning mit dem gleichnamigen Markte
und den Schlössern Pichlern und Gumpenstein, r. das uralte, nun villaartig
restaurierte Schloss Mitterstainach. Von Stainach-Irdning Avendet sich die Bahn
der Haltestelle Trautenfels zu, überragt von dem prächtigen, auf riesigen Bastionen
hochaufsteigenden Schlosse Trautenfels. R. auf der Höhe das uralte Pfarrdorf
Pürgg. Die Bahn folgt immer im Anblicke der Abstürze des Grimmingzuges der
Enns und erreicht über der Haltestelle Nieder-Öblarn die Station Öblarn, dicht an
dem Pfarrdorfe Öblarn (bekannte Sommerfrische), am Ausgang des Walchengrabens.
R. das von alten Linden umschattete Schloss Gstadt, und der niedere langgestreckte
Mitterberg, über Avelche sich die sägeartig zerrissene Felsenmauer der Kammspitze
und die Kuppe des Stoderzinken aufschAvingen. Nach längerer Fahrt erreicht die
Bahn über die Haltstelle Stein, am Ausgang des Sölkertliales die Station Gröbming,
1. das ruinenhafte Schlösschen Moßheim. In dem sich nun engenden Thale in vielen
Krümmungen Aveiterziehend, erreicht die Bahn über der Haltestelle Pruggern (r.
Dörfchen Assach) die Station Haus (hübscher Blick s. auf die Niederen Tauern, 1.
alter Markt Haus). Es folgt die Bahn den Auen der Ennsniederung, Avobei allmälich
r. die über dem Plateau der Ramsau aufstrebenden kalkbleichen Vorbauten des
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 2
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892-1897
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.1 x 20.37 cm
- Seiten
- 613
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918