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42 Gams. — Hieflau.
Der Haupthalle folgend, gelangt man bald zu einer von prächtigen
Eissäulen umgebenen Vertiefung, die jedoch nur wenige Meter tief ist und
umgangen werden kann. Die Eishöhle mit ihren stets wechselnden Eis-
gebilden bildet die Vorrathskammer für den Wasserbedarf der Sennerinnen
auf der Annerlbaueralm.
8. Akogel. Noö. unmittelbar liber Gams und der Noth erhebt sich isoliert
der 1280 m. hohe Akogel. Das vom Regierungsrath Kraus erbaute Schutzhaus ist
im Innern devastirt und daher geschlossen, 1%—2 Std.
Der markierte Weg umzieht n. den Fuß des Akogels und erreicht über
Wiesen und durch schattigen Fichtenwald nahe eines murmelnden Bächleins in
circa 3/4 Std. das Gehöft des Akogelbauers, womit man nahezu die Hälfte des
Weges überwunden hat.
Die Markierung folgt nun immer der Holzstraße bis zum Gallerbauern-
schlage, wo man den ersten schönen Ausblick in das Ennsthal genießt. Man gelangt
sodann zu einem Plateau, von dessem Rand „die Kanzel" man eine hübsche Aus-
sicht genießt. Nun biegt der Weg scharf links und erreicht wieder einen ziemlich
ebenen Fahrweg, der in den Wald einbiegt; man passiert den Holzauswurf, durch
den das Holz zu Thal gefördert wird und wendet sich hier wieder etwas links.
Man gelangt nun zum Waldessaum und erblickt kurz darauf auf dem kahlen
Gipfel das ehemalige Schutzhaus. Leider ist keine Quelle in der Nähe und muss
man sich Wasser vom Akogelbauer mitnehmen.
Die Aussicht ist besonders schön gegen die Ennsthaler Gebirge und die
Hallermauern mit ihren bizarr geformten Gipfelbauten, auch die Eisenerzer Berge
sind sichtbar. Gegen SW. hat man das Salzathal hinab einen schönen Ausblick
gegen das Todte Gebirge bis zum Priel. An reinen Tagen Donauniederung.
9. Auf dem Buchberg, 1566 m, 4 Std. Weg durch den Gamsforst und
sö. zur Höhe, nur mit Führer. Wenig besucht, doch sehr lohnend.
Vom Buchberg gelangt man, meist auf der Kammhöhe bleibend, eventuell
auch auf die Arzer Böden (Eisenerzer Höhe).
Hieflau.
(Endstation der Erzbergbahn Leoben-Hieflau.)
In der kleinen Thalweitung, welche sich am O.-Ende des Gesäuses
durch die plötzliche Wendung der Enns von NO. nach N. upd den Ein-
fluss des mit dem Radmerbache vereinigten Erzbache in die Enns bildet,
liegt der alte Eisenindustrieort Hieflau mit seinen qualmenden Hochöfen,
den großartigen, quer über die Enns gespannten Holzrechen, Kirchlein
und großen Gehöften, überaus malerisch und pittoresk eingebettet zwischen
steil aufragenden felsigen Waldhängen.
Der Bahnhof liegt 10 Min. w. des Ortes, dicht an der Thallehne,
welche bis zum Waldessaume nur aus angeschwemmtem Schutt und Ge-
röllmassen besteht, welche offen da liegen und in steter Bewegung be-
griffen sind.
G. Gasthof „zur Post" (0. Hübner 12 Zimmer mit 32 Betten, Sitzgarten,
2 Extrazimmer, Stallung für 20 Pferde, elektrische Beleuchtung. Im Besitze Herrn
Hübners ist auch das Gasthaus „zum Felsenkeller" auf der Wandau 1% St.,
schattiger Waldweg. Keller in einer natürlichen Eisgrotte. J. Steinberger, 9 Z.,
schattiger Garten, Billard; Leseverein (auch Fremden zugänglich), Speisesalon;
Fr. Rottenmanner, Fleischhauer, mit mehreren hübschen Zimmern, gefällige
Wirtsleute, Eisenschlacken-Bäder in der Eisenhütte.
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 2
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892-1897
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.1 x 20.37 cm
- Seiten
- 613
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918