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52 Johnsbacli.
Das Kirchlein bietet wenig Bemerkenswertes ; am Friedhofe erinnern
hübsche Grabdenkmale an die, bei Besteigung des Reichenstein am 29. Juni
1885 abgestürzten Touristen: Josef Herzmann von Ciili und Adolf Kupfer
aus Leipzig, sowie des jüngst bei einem Versuche der Besteigung der
Planspitze, wahrscheinlich an Erschöpfung, am 3. October 1889 gestorbenen,
in Touristenkreisen Obersteiers bestbekannten A. Wiesler, Fabriksbuch-
halters in Knittelfeld, am 6. October beigesetzt.
S p a z i e r g ä n g e , Touren und Übergänge . 1. Über das
Sulz k aa r durch den H a r t e i s g r a b e n nach Hieflau, gelb markiert,
4 Std., siehe Seite 46. Sehr lohnende Tour, besonders im Frühjahre.
2. Übe rgang über die N e u b u r g e r a l p e ( O n e b u r g ) nach
Radmer , 4 Std., roth markiert. Circa x/2 Std. das Gebirgsthal aufwärts
über Kölbls Gasthaus bis zum Schulhause; circa 150 Schritte später
beginnt bei der sogenannten „Kasegger - Einsetz", ein Schupfen für die
Kohlwägen, 1. der roth markierte Weg, von der Straße abzuzweigen und
gegen das Jägerhaus anzusteigen. Der Weg bleibt nun immer hoch am n.
Thalgelände und erreicht circa 2 Std. von Johnsbach den breiten sumpfigen
Sattel mit Sennhütte, 1439 m (Rückblick auf die gigantische Reichenstein-
gruppe). Nun senkt sich der Weg über die Neuburg- (Oneburg-) Alpe mit
schönem Blick auf die Eisenerzer Berge, an zwei Sennhütten vorbei,
ziemlich steil gegen Hinter-Radmer, welches man in 1 Std. erreicht. Hierauf
in 1 Std. durch das schöne Radmerthal nach Pfarrdorf Radmer, von wo
man in 1 y4 Std. durch die romantischen Zwischenmauer die Bahnstation
Radmer erreicht.
3. Über die Tre f fne r - und F l i e t zen -Alpe nach Kaiser a u-
Admont 6 Std., oder nach Gai shorn 4% Std., gelb markiert.
Lohnendste, der von Johnsbach aus zu machenden, leichten Touren. Der
Weg führt direct von Pichlmayers Gasthause an, sw. durch ein schmales Thal
und erreicht, durch prächtigen Wald ansteigend, an der Gruberalm vorüber in
2 Std. die prächtig gelegene Treffneralm auf dem vom Reichenstein gegen
den Spielkogel streifenden Kamm. In der Sennhütte des Ochsenhalters
wenig zu bekommen. Der schöne Almboden ist ringsum von den denkbar
großartigsten Landschaftsbildern umschlossen. (Reichenstein, Ödsteiiv, Buch-
stein, Sparafeld, Niedere Tauern, Bösenstein.) Von hier nun entweder in
1 y2 Std. durch das Flietzenbachthal nach Gaishorn, oder in 3/4 Std. zu
der unmittelbar unter den Abstürzen des Sparafeldes liegenden Flietzen-
alpe, indem man w. das obere Flietzenbachthal durchquert, um zuletzt
durch prächtigen, alten bemoosten Wald knapp längs des Berghanges w.
zur Alpe zu wandern.
Obere und u n t e r e F l i e t z e n a l p e durch den Bach getrennt.
Großartiger Felsencircus im N. Von hier anfangs neben Mem Bache fort,
dann 1. aufwärts auf Serpentinensteig zum „Kalbling-Gatterl" mit präch-
tigem Blick auf dem riesigem Felsenkegel des Kalbling und das zerklüftete
Sparafeld. Nun durch Waid und über Wieseu hinab zur Kaiserau 4y2 Std.
von Johnsbach und von hier in 1 */2 Std. nach Admont.
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 2
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892-1897
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.1 x 20.37 cm
- Seiten
- 613
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918