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70 Àclmont.
ständigkeit wiederfindet, z. B. über 16.000 Arten und Variationen von Käfern
(4000 Exoten), 3600 Arten und Variationen von Schmetterlingen (950 Exoten),
3500 Arten von Dipteren als Belegstücke zu seiner Dipterenfauna von Seiten-
stetten und Steiermark, circa 4000 Arten von Hymenopteren etc.
Eine sehr reichhaltige, nach Naumann streng wissenschaftlich geordnete
mineralogische und nach Credner geordnete geognostisehe und palaeontologische
Sammlung, darunter auch Fragmente des einst vollständigen, beim Brande aber
zertrümmerten Ichthyosaurus.
Endlich ungemein reichhaltige, botanische Sammlungen. 1. Ein Herbarium
universale (20.500 Arten und Varietäten). 2. Eine Flora von Obersteiermark als
Belege zu einer von Strobl 1881— 83 publicierten „Flora von Admont" und Flora der
Hallermauern (2300 Arten in 24 Kästchen aus Zirbenkolz). 3. Eine Flora von Italien
(circa 3000 Arten und Varietäten) als Belege zu seiner „Flora des Ätna" und
„Flora der Nebroden". 4. Eine Schausammlung von Früchten und Flechten.
3. S t r e n g go th i sche Mi t ra a b b a t i a l i s , aus der zweiten
Hälfte des 14. Jahrhunderts von auffallender Form und Farbenschönheit,
mit charakteristischen, in burgundischem Plattstich gestickten Heiligenfiguren
auf der Vorder- und Rückseite und den Rückenbändern.
4. Messgewand von 1657. Flachstickerei. Christus mit Schutz-
engeln mit reizenden Blumenornamenten, wahrscheinlich von Benno Haan,
Laienbruder (Nadelkünstler).
5. Pfingstornat, roth, v. 1661, und Weihnachts ornat v. 1680.
6. G o t h i s c h e r V o t i v - K e l c h von 1360, aus Silber, vergoldet,
Inschrift in gothischen Majuskeln : Ave Maria, dann um den Knauf in
gothischen Minuskeln Dominus Engelbertus Drishoph f (Adelsfamilie aus dem
Ennsthale) hunc. calicem comparavit anno dm. MCCCLX; dann in erhabenen
Majusceln: Gratia plena.
7. Reisealtar von 1375, bestehend aus einer in einen Holzrahmen
gefassten Amethystplatte mit reich getriebenem Silberbeschlag überzogen.
8. S tab des heil. Gebhard , r o m a n i s c h e s Elfenbein-
schn i t zwerk aus dem Ende des 11. Jahrhunderts. In der Stabkrümmung
steht ein naiv gearbeitetes Pferdchen, ein griechisches Kreuz benagend.
9. G o t h i s c h e M a r i e n s t a t u e ober dem Eingang der von der
Sacristei in das Stift führenden Thüre. Diese frühgothische Statue zählt
durch den fließenden, schönen Faltenwurf der Gewandung zu den schönsten
gothischen Statuen Steiermarks.
10. L e b e n s g r o ß e P o r t r ä t s t a t u e (von S tammei ) des
Zwerges Oswald , Leibpage der Äbte Anton und Matthäus.
11. Schöner Brunnen, mit Neptun von Stein; im Stiftshofe 1665
für 3000 fl., von dem Salzburger Bildhauer F. Pernegger gearbeitet.
Alte Marktkirche ohne Bedeutung.
Wir lassen nun Skizzen der Biographien jener, durch ihre schriftstellerische
Thätigkeit denkwürdigen Conventualen des Stiftes Admont folgen, welche im
steirischen Oberlande geboren wurden.
1. Ad Admont. Blitmund Tschurtschenthaler, am 24. Jänner 1825 in
Admont geboren und seit 3. Februar 1848 Conventuale des Stiftes Admont, woselbst
derselbe als Professor des Kirchenrechtes und der Pastoraltheologie wirkte. Tschur-
tschenthaler gehörte zu den ersten Touristen Österreichs, welche die Durchforschung
der Alpenländer wissenschaftlich betrieben und es existiert kaum ein bedeutender
Berg Österreichs und der Schweiz, welchen er nicht bestiegen hätte. In zahlreichen
Publicationen der alpinen Organe legte Tschurtschenthaler die Resultate seiner
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 2
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892-1897
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.1 x 20.37 cm
- Seiten
- 613
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918