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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Seite - 269 -
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Trab o eli—Timmersdorf. 269 den Besitz dieser Kirche, die später unter dem Titel St. Ulrichskirche eine Filiale der dem Stifte Admont incorporierten Pfarrkirche zu Kammern wurde. Station Traboch—Timmersdorf. G. in S ta t ion T r a b o c h : Burger, Stiegler; T i m m e r s d o r f : Tuchent, Niedermaiar. V o l k s s c h u l e : lclassig, 1813 zur Trivialschule erhoben. Seit kurzem besteht auch ein Fortbildungscurs für reifere Jugend und Erwachsene. I n d u s t r i e : Kunstmühle des Herrn 0. Huchner in Timmersdorf. T raboch , Pfarrdorf mit 32 H. und 211 E. auf 624 m Sh., liegt anmuthig an der Sonnseite der Thallehne, am Ausgange des Feitscher Grabens. Der Ort wird 1150 zuerst, und zwar in Verbindung mit dem Stifte Admont, als Treboch, erwähnt und tritt nahezu gleichzeitig, 1155, mit Adalbero von Traboch ein gleichnamiges Geschlecht auf. Um das J. 1282 baute hier der Richter Gerold eine Kapelle zu Ehren des hl. Nicolaus und dotierte sie mit einem Hof, mit einem Jahres- zinse von 32 Pfennigen und auf dem Eselsberge bei Mautern mit einem Hofe von ;50 Pfennigen Jahreszins, dessen Vögte Otto und Wülfing von Erenvels waren. Ein merkwürdiges Beispiel der Sühne eines Todtschlages erzählt Wichner in seiner „Geschichte Admonts". Andreas, des Königs Sohn zu St. Michael, hatte im Raufhandel den Caspar Veytschauer erschlagen. Die zusammengetretenen Spruchleute fällten nachstehenden Schiedsspruch : Die Feindschaft zwischen den Ver- wandten des Thäters und des Getödteten soll aufhören. Im Gotteshause zu T r a b o c h soll der Thäter Virgil, Seel- und Hochamt durch 8 Priester halten lassen. Während des Gottesdienstes soll der Thäter und seine Genossen barfuß und bis auf den Gürtel entblößt bei der Bahre knien, die brennende Kerze in der Hand. Hernach soll Andreas mit ausgestreckten Armen sich auf das Grab werfen, die Freunde des Ermordeten um Verzeihung bitten und so lange liegen bleiben, bis diese ihm das Aufstehen gestatten. Andreas soll sodann eine Romfahrt antreten. Die Kirche wurde erst 1786 zur Curatie erhoben. Die ursprünglich erbaute Nicolauskapelle, ein s p ä t r o m a n i s c h e r Bau, mit Apsis dient jetzt als Sacristei ; auch die Kirche, mit nach 0. vorgelegter Thurmanlage, ist romanischen Ursprunges, wobei das Chor- quadrat als Altarraum dient. Später wurde sie barock umstaltet und fand die Weihe des derzeitigen Hochaltars am 12. November 17 54 statt. Ein reizendes Renaissance-Altärchen vom J. 1654 dient der Kirche zur Zierde. Von Timmersdorf nannte sich das reiche Geschlecht der Timmers- dorfer, welches, mit Heinrich von Timmersdorf 1145 urkundlich auftretend, alsbald mit der Geschichte Leobens innigst verflochten wird und um die Mitte des 15. Jahrhunderts erloschen sein dürfte.
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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