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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Seite - 277 -
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Das Thal der Mur. 277 alter Kirche am r. Ufer ein wenig belebt wird. Von Scheiben an nimmt die Mur einen ö. Lauf, um sich nach geraumer Zeit nö. zu wenden. An dieser Stelle fesselt das dicht am 1. Ufer aufragende halbzerfallene Schloss Sauerbrunn und ein diesem zunächst aufragendes seltsames Gebäude mit vielen Schießlucken, die S t e rn s chanze , den Blick. Sie hatte einst den Zugang zu dem Pölsthale zu wahren. Kurz darauf drängt sich an die n. Thal- lehne die Ortschaft Thalheim, während gegenüber das Pfarrdorf St. Peter hervortritt, bei welchem der enge Möschitzgraben, die Wiege uralter Hammerherrengeschlechter, mündet. Ein wenig später zeigt sich die um ein Schlösschen geschürte Häuser- gruppe R o t h e n t h u r m mit heute noch lebhaft thätigen Eisenhämmern. Das von steil abfallenden Waldlehnen umsäumte Thalbett wird nun immer enger und die Gegend ortsarmer, bis mit einem Schlage die Gebirgs- ketten weit zurücktreten und das Auge frei über das riesige Eichfeld schweift. Hier am Beginne der größten Ebene des Oberlandes schaut zur R. auf steil zum Murbette abfallender Terrasse die uralte Handelsstadt J u d e n b u r g mit ihren hochragenden Thurmbauten weit ins Land. Zu ihren Füßen liegt das halbzerfallene Kloster der Clarissinnen, während dicht an der Stadt von Hochwald umragt das Calvarienkirchlein und unweit davon die Reste des Stammschlosses der steirischen Liechtensteine auf schroff abfallenden Felsenzinnen hervortreten. Zu dessen Füßen liegt das Neuschloss Liechtenstein. Die Mur tritt nun in das bei 15 km lange und 10 —11 km breite Eichfeld, welches sie in vielen Krümmungen, anfangs in tief eingefurchter Waldschlucht, durchzieht. N i rgends t r e t en die Gegensä t ze der E n n s t h a i e r zu der M u r b o d n e r L a n d s c h a f t s c h r o f f e r zu Tage wie am E i c h f e 1 d e. Statt der steil abstürzenden Kalkmauern des Ennsthales buchtet sich hier das Thal der Mur zur mächtigen Weite aus, sanfte kuppenförmige Bergeshöhen mit wellenförmigen Contourlinien steigen allerseits an den Thalrändern in weiter Runde oft in drei- bis vierfach übereinander- iragenden Bergstufen bis über 2000 m, nicht selten hoch über die Wald- region auf, und dazwischen dehnt sich die ortsreiche riesige Niederung mit ihren großen Industriestätten, Städten, Märkten und Dörfern aus, während ihre Ränder zahlreiche alte Edelsitze besiedeln. Am N.-Rande des Eichfeldes erstrecken sich bei F o li n s d o r f mächtige Kohlenlager, von welchen meist graue Rauchsäulen aufsteigen. Unweit Zeltweg mündet der große Po l s bach in die Mur. Er kommt von den Tauern herab, erhält aus den langen Seitenthälern von Brettstein, Pusterwald und Ober-Zeyring kräftige Zuflüsse und durch- eilt das große schöne Pölsthal, welches sich in das Eichfeld öffnet. Von S. bei dem Markte W e i ß k i r c h e n mündet der pber Obdach herabkommende Granitzenbach in die Mur. Den Eingang des Thaies, durch welchen die Straße ins Lavantthal nach Kärnten zieht, schützte einst die mächtige Burg Epp e n s t e i n , der Stammsitz der Herzoge von Kärnten aus dem Hause der Eppenstein, nunmehr seit 4 Jahrhunderten in Ruinen
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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