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308 Kraubath. — St. Lorenzen.
1843 dem jetzigen Schulhausbau wich; dieses wurde im J. 1890 ge-
schmackvoll und zweckmäßig umgebaut.
Am Dreifaltigkeitssonntag 1850 sah Kraubath die ersten Gendarmen.
Am 7. Juli 1877 und auch am 17. Juli 1895 richtete ein Wolkenbruch
furchtbare Verheerungen an. Im J. 1882 gründete hier Baron Mayr von
Meinhof eine Suppenanstalt.
S p a z i e r g ä n g e und Aus f lüge : Kraubath, nahe dem Walde,
eignet sich mit seiner anmuthigen Umgebung zur Sommerfrische für jene,
welche den ruhigen Genuss einer lieblichen Natur und einfache, aber gute
Unterkunftsverhältnisse dem Comfort eines größeren, speciell für den
Fremdenverkehr eingerichteten Ortes, vorziehen.
Sehr hübsche Anlagen, 1881 g. von den Herren J. Feitscher und
J. Pils, führen in wenigen Minuten zur Rudolfswarte und von hier zur
Stefanienwarte und erschließen prächtige Ausblicke über das Murthal und
die sö. aufstrebenden Höhenzüge.
Ein weiterer Spaziergang führt in 3 Mtn. zum sogenannten
„hei l igen Stein", wo einst ein römischer Tempel gestanden sein soll.
S. in einer j/2 ^d. auf der Reichsstraße erreicht man die Einöd-
hube mit gutem Gasthause; n. auf der Reichsstraße in 1 Std. Kaisers-
berg mit Ruine.
Ein sehr schöner durch Wiesenmatten unterbrochener Waldweg mit
prächtigen Thalblicken führt in 2 x/2—3 Stdn. über Laas und Greit nach
St. Marein, Prank und Seckau. Hübsche Aussichtspunkte bilden das
Kraubatheck 1472 m nw. von Kraubath über das reich bebaute Ge-
lände an vielen Bauernhöfen vorbei in 2 Stdn. leicht zu erreichen. Aus-
sicht : Admonter und Vordernberger Alpen, das Murtlial hinaus bis zum
Brucker Bahnhof. Rückweg über den Hennerkogel und den Kraubath graben.
Gulsenberg 904 m, 1 Std. s. von Kraubath über Leising leicht zu
erreichen. Aussicht über den ganzen oberen Murboden.
Übergang nach Mautern durch den Kraubathgraben über das Rannach-
thörl und den Rannachgraben.
Station St. Lorenzen.
G. : Ebne r mit 4 Z. ; D ie t r i ch 3 Z. ; P u n t i g a m 3 Z . , Garten ;
D a n i e l 1 Z.
V o l k s s c h u l e : 1 classig.
St. L o r e n z e n , P f a r r d o r f mit 33 H. und 248 E. (Gemeinde
146 H. und 994 E.), liegt am r. Ufer der Mur, nahezu mitten im Thalboden.
Die Kirche zu St. Lorenzen, 1075 als Tochterkirche der alten
Mutterpfarre zu Kobenz erwähnt, wurde 1742 zur selbständigen Pfarre
erhoben. Die kleine, einschiffige, spätgothische Kirche mit im Schiffe ein-
geschobener Thurmanlage und Netzrippengewölbe wurde im 18. Jahr-
hundert umstaltet und bietet nichts Bemerkenswertes.
Umgebung: Kaum 30 Mtn. nw. von St. Lorenzen am s. Fuße des
689 m. hohen Sulzberges befindet sich der sogenannte St. L o r e n z e r
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 2
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892-1897
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.1 x 20.37 cm
- Seiten
- 613
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918