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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Seite - 315 -
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Knittelfeld. 315 rascher Folge erhoben sich hier die ausgedehnten Bauten der Haupt- Reparaturwerkstätten der Kronprinz Rudolfbahn und die heute noch immer in großartiger Entwicklung begriffenen Etablissements der Knittelfelder Metall- warenfabrik, nebst kleineren industriellen Unternehmungen, womit eine neue Ära des Aufschwunges für das einst so stille Landstädtchen hereinbrach, von dqnrNjieute der stattliche Complex der Bauten des öffentlichen Kranken- hauses, des Landessiechenhauses, die 2 stöckige schöne Volksschule, das neue Sparcassegebäude, die nun die ganze Stadt umfassende, schöne Trottoiranlage und viele rationelle Verschönerungen Zeugnis geben. Die Stadt besitzt einen hübschen regelmäßigen Hauptplatz von 159 m Länge und 35 m Breite, auf welchem auch das Rathhaus mit origineller Uhr liegt. Die Mitte des Platzes schmückt eine in jüngster Zeit restaurierte Vot ivsäu le , welche 1713 anlässlich der Pestgefahr errichtet wurde. Dieselbe wird von einer Marienstatue gekrönt und von den Statuen der Pestpatrone St. Rochus und St. Sebastian flankiert, während im Sockel der Säule die hl. Rosalia in liegender Stellung in einer Nische zu sehen ist. Unter einer langen Inschrift, welche die Drangsale, die die Stadt seit 100 Jahren erlitten, schildert, sind die Jahreszahlen 1797, 1801, 1805, 1809 (fran- zösische Invasionen) und 1796, 1813, 1817 und 1842 (Brände) angebracht. An der Ostseite des Platzes erhebt sich die P f a r r - und Decana t s - k i rche St. J o h a n n B a p t i s t , ein 3 schiffiger, laut Inschrift auf der Empore und Sacristeithüre, 1476—1477 aufgeführter Bau mit dem ge- wöhnlichen polygonen Chorschluss. Länge 34*15 m, hievon auf das Schiff 19*60 m, bei 20'25 m Breite, (somit nahezu viereckig.) Das geräumige Schiff umfasst 3 Gewölbjoche und ist durch je 2 achteckige ohne Capitäls- bildung aufsteigende Säulen in 3 Schiffe getbeilt. Dieser schlichten Aus- bildung der Säulen entspricht auch jene der Wanddienste. Die Fenster sind 2 pfostig. Die Musikempore ladet in 5 Bogen gegen das mit Sterngewölbe versehene Schiff aus. Reicher ausgestattet ist der Chor, indem hier die Dienste von Doppel- consolen und Baldachinen unterbrochen werden, und zwar sind insbesonders die zwei das ö. Chorschlussfenster (vermauert) flankierenden Dienste schön ausgebildet. Der Hochaltar und die Seitenaltäre wurden nach den Plänen Johann Max Tendlers von dem Tischlermeister J. Mayer in Knittelfeld gearbeitet und wirken durch ihre einfache, kräftige architektonische Gliederung und ihren sinnigen figuralen Schmuck sehr schön. Das Hochaltarblatt, St. Johannes der Täufer, ausgezeichnet durch stimmungsvolles Colorit, stammt von Rösselfeld. Interessant ist das Bild des hl. Nicolaus an einem Seitenaltar von Lederwasch, siehe Index, auf welchem später Johann Eisenschmied, anfangs Flößer, der sich später gleichfalls der Kunst zuwandte, unten die Ansicht des Pfarrdorfes St. Margarethen, mit der durch ein Floß belebten Mur, malte. Die Kirche birgt mehrere gothische Statuen. Grabs t e ine im Inne rn : 1. des Gotthard Murer mit von einem Stechhelm überragten Wappen ; 2. der Maria Johanna Francisca Freifrau
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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