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Ober-Zeiring. 4 2 7
Spaz ie rgänge . 1. Am C a l v a r i e n b e r g . Dicht ober dem Markte
erliebt sich gegen N. der in 20 Mtn. erreichbare Calvarienberg, dessen
aussichtsreiche Höhe ein 1857 vom Gewerken Neuper erbautes Kirchlein
krönt, welches im August 1860 eingeweiht, eine treffliche Pietä-Darstellung
von Professor Klein in Wien birgt. Auch die gemauerten Wegkreuze
enthalten interessante Gemälde aus dem 17. Jahrhunderte. Um nicht den
gleichen Rückweg zu nehmen, steige man ö. nach Unter-Zeiring ab.
2. Ins Zug thai . S. vom Markte zweigt das romantische Zugthal
ab. Spaziergang von einer halben Stunde.
3. Hübsche Bach-, Wiesen- und Waldwege im bunten Wechsel bieten
die Spaziergänge durch das Thal des Zeiringerbaches über die Gastwirt-
schaften Fasser und Trattenwirt; hier theilt sich das Thal, indem von dem
Zeiringthale s. der lange Gfellengraben abzweigt, ersterer endet bald, während
der enge Gföllgraben noch stundenlang weiterzieht. Derselbe bietet mehrere
sehr pittoreske Partien, deren schönste „die Holl" benannt ist.
Alpenpartien. Über die Tanzstatt auf das Schießeck 2276 m 5% Stdn.
Der Weg führt durch den Zeiringgraben, oder über die Gehöfte Mong und Tanzer,
immer in mäßiger Steigung, in 3y2-4 Stdn. zur Tanzstatt, 1909 m. (Übergangs-
punkt nach Pusterwald) hier kleines hölzernes Kirchlein in wunderbarer Lage.
Von hier längs des Gebirgskammes über die Zinkenkuppe 2212 vi) in iy2—2 Stdn.
auf das Schießeck (Pyramide) Aussicht umfassend s. gegen Kärnten einerseits,
andererseits gegen N. und W., die Ennsthaler-Gebirge und Tauern, selbst der Groß-
glockner soll sichtbar sein.
Abstiege : entweder s. über die Langalpe durch den Schöttelgrahen nach
Oberwölz in 3 Stdn., n. durch das Bärnthal und den Fuchsgraben nach Puster-
wald 2% Stdn.
Übergänge . 1. Nach St. Georgen in 1 % Std., von der Höhe
1. in 10 Mtn. zum Höllerriegel mit überraschend schöner Aussicht über das
Tauernthai und die Salzburg-kärntnerischen und obersteirischen Gebirge.
2. Nach Unzmark t über den Habe r ing 2 starke Stdn.,
5 Mtn. w. vom Markte auf der Straße, dann 1. beim Wegweiser hinan,
nach 15 Mtn. Gatter, dann r. zum Bauernhaus, hier nicht r., sondern
geradeaus ziemlich steil hinauf; oben auf der ersten Höhe gelangt man
zu einem Zaune mit Wegtafel. Geradeaus weiter hinauf bis zu einer Tafel an
einer Lärche, welche die Richtung weist, hier über den Zaun und ö. am Sattel
fort, bis man eine prächtig bemooste Lärche vor der letzten Höhe er-
reicht; bis hieher 1 starke Std. Nun entzückend schöner Blick auf das
zu Füßen liegende Murthal bis Judenburg. Nun wieder über den Zaun
und r. hinab. Man erblickt bald tief unten die Frauenburg. Der allmählich
besser werdende Weg führt anfangs durch Wald, später durch Felder zur
Bahn und Bezirksstraße, auf welcher man sodann Unzmarkt erreicht.
3. Nach Oberwölz , 5 Stdn. Der Weg durchzieht den Zeiring-
und Gfellengraben und gelangt als Alpenfahrweg auf die Übergangshöhe des
Hochegg, woselbst das Hocheggerwirtshaus zur Rast ladet. Nun hinab in
den Schöttelgrahen und durch diesen nach Oberwölz. Im Ganzen einförmig,
doch ab und zu durch Ausblicke auf das Karlseisfeld, welches hier die
„verwunschene Alm" genannt wird, belebt.
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 2
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892-1897
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.1 x 20.37 cm
- Seiten
- 613
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918