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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Seite - 478 -
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4 7 8 Schallaun—Pux. Nach dem 13. Jahrhunderte verschwinden die Ritter von Schallaun und nun erscheint das Höhlenschloss nicht mehr als selbständiger Sitz, sondern immer in Verbindung mit der zu seinen Füßen entstandenen Burgveste Pux, deren gleichnamiges Rittergeschlecht schon 1180 mit den Brüdern Dietrich von Meginhalmus von Pux auftritt, und damit endet auch die Geschichte Schallauns, welches seiner Unzugänglichkeit und Unwohnlichkeit halber vielleicht schon im 14. oder im 15. Jahrhunderte verlassen wurde. Von der Höhlenburg wieder niedersteigend zu der waldigen Niederung gelangen wir in 15 Minuten, an der Berglehne hinwandernd, zu der kleinen, von der Mur dicht an den Thalhang gedrängten Ortschaft Pux mit anspruchsloser Dorfschenke, ein wenig überragt von den am Thal- gelände sich ausdehnenden Ruinen der Puxer Burgvesten. Vischers Ansicht von 1680 zeigt Pux als einen unregelmäßigen Complex von Baulichkeiten, die sich um einen in der Mitte aufragenden Thurm drängen. Damals (1680) scheint die Burg schon ihre Wehrbauten verloren zu haben. Die Burg bestand eigentlich aus zwei durch einen Gang ver- bundenen Schlössern, deren Entstehung die Sage von den feindlichen Brüdern zugrunde liegt. Im J. 1798 brach durch Unvorsichtigkeit eines Kapuziners aus Murau, der in Pux übernachtete, Feuer aus und brannte das Schloss gänzlich ab, um nie wieder aufgebaut zu werden. Dafür entstand im Thal- boden das kleine heutige Herrenbaus. Von dem Alter der Burg gibt jedoch noch die St. Josefskapelle Zeugniss, die im Schiffe, ein r o m a n i s c h e r Bau des 12. Jahrhundertes, mit dem später angefügten gothischen Chore noch erhalten ist. Sie enthält eine interessante Orgel von 1 693, ein prächtig geschnitztes und in Farben gefasstes T o d t e n s c h i l d des Christof von Prankh und ein Marmorgrabdenkmal von 1612 des Christof von Prankh. In der zur Kapellenpforte führenden Treppe befindet sich eine Steinplatte mit r o m a n i s c h e n , wenn nicht antiken Friesornamenten, welche vielleicht mit dem Römersteino, welcher in einem Hause der Ortschaft eingemauert ist, in Verbindung steht. Das Geschlecht der Puxer dürfte anfangs des 14. Jahrhundertes erloschen sein, weil Anna von Pux, Tochter Ortholfs von Pux 1321, durch Heirath Pux ihrem Gatten Friedrich Ritter v. Prankh zubrachte. Seit dieser Zeit bildet Pux den Hauptsitz der Prank, deren Stammschloss am Mareiner Boden liegt und blieb nahezu ununterbrochen im Besitze dieses Geschlechtes, bis heute, wo es Eigenthum des Freiherrn Sigismund v. Prankh ist. Karl Ludwig Freiherr v. Prankh errichtete am 8. August 1614 aus Theilen der zu Pux gehörigen Güter und Rechte ein Fideicommiss, während der übrige Theil der Herrschaft allod blieb. Dadurch kam es, dass die Fideicommiss- güter und das Allod in anderen Hände waren, oft aber auch wieder in einer Hand. Mit dem Tode des in dürftigen Verhältnissen gestorbenen Carl Ludwig Freiherrn v. Prankh erlosch die steirische Linie. Die Herrschaft wurde im Licitationswege an Eugen, beziehungsweise Albert und Oskar Freiherrn v. Dickmann verkauft. Im J. 1872 erwarb jedoch die bairische, 1600 anlässlich der Gegenreformation ausgewanderte Linie der Prankh, beziehungsweise Sigismund Freiherr v. Prankh, bairischer Kriegsminister, das
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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