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St. Lambrecht. 559
hl. Georg im Gute Lomnikh, die Kirche St. Marein und den Hof Schaldorf, die
Kirche des hl. Georg zu Adriach. Im Piberthale die Kirche des hl. Andreas und
der hl. Margarethe, den Forst s. Jagd, das Fischrecht in der Kainach, das Gut
Söding und den Meierhof Zedernitz.
Die Colonisierung des Stiftes erfolgte aller Wahrscheinlichkeit nach vom
Stifte St. B l a s i e n i m S c h w a r zw a l de , welches zweifellos den ersten Abt
Har tmann nach St. Lambrecht entsendete. Dieser dürfte nach Einrichtung des
neuen Stiftes um 1108 resigniert haben.
Im J. 1109 erscheint schon ein zweiter Abt Jakob, welcher vom Papste
Paschal II. jene wichtige Bulle erwirkte, auf Grund welcher das Stift seine
Exemptionsstellung erreichte und sie bis 1783 gegen die Salzburger Erzbischöfe
behauptete.
Im J. 1124 erscheint ein Udalrich als Abt, welcher das Stift zu solcher
Blüte brachte, dass es unter dem Schutze des Markgrafen Ottokar um 1147—1149
Colonien nach Maria-Hof (Grazluppa), Lind und Allenz entsenden konnte. Udalrich
St. Lambrecht im Jahre 1680.
s tarb am 23. Mai 1148 nach seiner Rückkehr von der Synode zu Rheims, AVO er
vom Papste Eugen III. die Bestätigung der stiftischen Güter und Freiheiten
erwirkt hatte. In die Regierungszeit dieses Abtes fällt auch die Colonisierung des
Benedictinerstiftes St. Lambrecht in Altenburg in Niederösterreich im J. 1144.
Sein Nachfolger Wolfram starb schon am 9. August Avahrscheinlich 1150
von Mördershand.
Unter dem Abte Perman erhielten 1245 die Lambrechter Äbte das Recht,
Inful, Ring, Stab und Handschuhe zu gehrauchen.
Im J. 1265 wurde die 1262 abgehrannte Kirche neu consecriert. Dieser
Kirchenbrand fällt in die Regierungsperiode des Abtes Gottschalk (1258 — 1279),
Avelcher auf seine Würde resignierte, Avie auch sein Nachfolger Burchart, unter
welchem 1285 die Frohnleichnamsprocession eingeführt AAUirde und 1287 ein großer
Brand das Stift neuerdings verheerte, schon um 1288 freiwillig entsagte. Ers t der
folgende Abt Friedrich (1288—1306) nahm die so nothwendig geAvordene Refor-
mation des Klosters in Angriff.
Von den nächsten Äbten wurde Abt Otto de Laa (1311—1328) von Herzog
Friedrich von Österreich (später Kaiser) mit mehreren Edlen des Landes nach
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 2
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892-1897
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.1 x 20.37 cm
- Seiten
- 613
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918