Seite - 7 - in Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer

Einleitung. Von den Giftpflanzen im Allgemeinen. Uuter den Giftpflanzen, welche eine große Menge in dem vielmufafseudeu Reich der Pflanzen ausmachen und uns so vielfältig im alltäglichen Leben aus unseren Waude. ruugen über Berg uud Thal begegnen, versteht man, Ge- wächse, deren Genuß in kurzer Zeit sehr nachtheilige Folgen für die Gesundheit und sogar oft einen schnellen schmerz- licheu Tod herbeibringt. Besonders sind es die Wurzeln, Beeren oder Samen mancher Pflanzen, welche durch ihre giftigen Eigenschaften schädlich nnd Gefahr bringend sind und durch ein schönes verlockendes Ansehen oder aus eine-andere Weife den Unwissenden verleiten können, sie als Nahrnng zn be- nutzen Am meisten sind aber Kinder dnrch ihre Uner- fahrenheit nnd Naschhaftigkeit der Gefahr ausgesetzt, giftige Früchte oder Wurzeln von Pflanzen in sorgloser und un- bedachtsamer Weise zu essen. Aber es sind auch Fälle vor- gekommen, daß erwachsene Personen und selbst Hausväter und Hausmütter, weil sie die Pflanzen nicht gekannt haben, aus Unwissenheit, durch Verwechslung mit guten eßbaren Gewächsen, giftige Pflanzenarten als Speife nach Hause gebracht und zum Gennße für sich nud ihre Angehörigen zubereitet haben; besonders geschieht dies mit giftigen Schwäm- men oder Wurzeln, welche den guten uud eßbaren ähnlich sind. Selbst Blätter nnd Stengel giftiger Pflanzen, wenn sie hie und da in Gärten, oder auf den Aeckern unter Ge- müsepflanzen und Küchenkräutern aufwachsen und nach ihrer Gestalt «eicht mit diesen verwechselt oder vermischt wer- den können, sind oft schon eingesammelt oder beim nach Hause bringen mit den genießbaren Pflanzen untermengt worden. Ebenso geschieht es auch nicht selten, daß von den Kindsmädchen oder von den Kindsfrauen den ihnen zur