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pflegt. Oft bekundet sich Erregung des Nervensystems durch geistige,
auch wohl sexuelle, Exaltation (Aufregung der Geschlechtslust) ver-
mehrte Schärfe der Sinne, verengerte Augensterne (Pupille), Zu-
ckungen, Dauer- oder Staarkrämpfe (bisweilen selbst Mundklem-
mung oder allgemeinen Starrkrampf, welche beide höchst gefährlich)
Deliriren, Erbrechen, Ficberbewegungen u. s. w. — Seltener beob-
achtet man eine mehr nur qualitativ alinirte Nerventhätigkeit,
charakterisirt durch Angst, Unruhe, Sinnestäuschungen, Wahnsinn
u. s. w. — Am häufigsten beobachtet man diejenige Gruppe von
Erscheinungen, welche durch deu Collectiv-Ausdruck Betäubung oder
Narkose, Betäubungs- oder narkotischer Zustand bezeichnet wird
und von welcher auch die Benennung: narkotische Vergiftung
(s. oben) entnommen ist, nämlich: Schwindel, Schläfrigkeit, Betau-
bung (Schwinden der Sinne), Taubsein der Glieder, erweiterte
Augensterne (Pupille); bei höherem Grade: Ohnmachten, Bewußt-
losigkeit, Unempfindlichkeit, Schlafsucht, Schlaftanmel, selbst förm-
licher „Todtenschlaf" (Unerweckbarkeit), Lähmung der willkürlichen
Muskeln, unwillkürlicher Stuhl- oder Harn-Abgang u. s. w. —
Bisweilen findet, wenigstens eine Zeitlang, ein Schwanken zwischen
Erregung und Depression (Unterdrückung) des Nervensystems statt,
so daß entweder gemischte Symptome oder abwechselnd die Symp-
tome des einen und des anderen Zustandes sich zeigen. — Sehr
oft gesellen sich zu obigen Erscheinungen noch, besonders wenn der
Zustand etwas länger dauert, die Erscheinungen einer starken
Blutcongestion (Blutandrang) nach dem Kopfe: vermehrte Wärme
des Kopfes, Rothe des Gesichtes, Klopfen der Pulsadern, besonders
an den Schläfen u. s. w. .
L) M i t te l , welche man be iVerg i f tungen anzuwenden
hat.
Der Nichtarzt hat, wenn er sicher zu sein glaubt, daß er es
mit einer Vergiftung und nicht etwa mit einer anderen, zumal
aus innerlichen Ursachen entstandenen Krankheit zu thun hat, für
folgendes zu sorgen:
Zuerst für Entfernung des Giftes aus dem Magen und
Darmkanal (durch Erbrechen und Stuhlausleerung).
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
- Titel
- Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
- Autor
- Anton Woditschka
- Verlag
- Eigenverlag
- Ort
- Graz
- Datum
- 1871
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.29 x 18.88 cm
- Seiten
- 442
- Schlagwörter
- Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
- Kategorien
- Küche und Garten
- Lexika
- Naturwissenschaften Biologie