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Vergiftungen durch den blasenziehenden Hahnenfuß.
Grste Beobachtung.
Eine Frau legte frische Blätter von blasenziehendem Hahnen«
fuß in der Nähe der Handwurzel auf und bekam hierauf einen
brandigen Arm. Die Zerstörung war so groß, daß die Flechsen
des Gliedes offen lagen. Das Auflegen dieser Pflanze auf die
Schläfe verursachte bei einem Manne Schmerzen, unerträgliche
Hitze und Ohnmacht.
Bekannt ist es auch, daß ganze-Heeroen umgekommen sind,
welche im Frühling, zu welcher Zeit das Vieh alle grünen Pflan-
zen ohne Wahl gierig frißt, auf solchen Plätzchen geweidet hatten,
wo diese Pflanze sehr häufig war. (Pecirka, die Giftgewächse
Oesterreich's uud Deutschland's.)
Zweite Beobachtung.
Ein Fuhrmann band sich, um sich von einem Wechfclfieber
zn befreien, blasenziehenden Hahnenfuß auf den Daumen auf, darauf
nach wenigen Stunden eine ungeheure Blase über dein Arm sich
ausbreitete, heftiges Fieber und Deliriren sich einstellten, der Arm
brandig wurde und nur mit genauer Noth erhalten werden konnte.
(Berge und Riecke, Giftpflanzenbuch.)
Dritte Beobachtung.
In einem Hause wurde blasenziehender Gift Hahnenfuß als
Gemüse gekocht uud von einer Anzahl Personen verspeist; eine von
diesen Personen starb an der Vergiftung, die andern aber kamen
mit heftigen Magenschmerzen davon. (Berge und Riecke, Gift-
Pflanzeubuch.)
Vierte Beobachtung.
Ein Arzt verschluckte, um Versuche mit dieser Giftpflanze an
sich selbst zu machen, eine einzige, gut geriebene Blume von blasen-
ziehenden Hahnenfuß und bekam darauf sehr lebhafte Schmerzen
E
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
- Titel
- Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
- Autor
- Anton Woditschka
- Verlag
- Eigenverlag
- Ort
- Graz
- Datum
- 1871
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.29 x 18.88 cm
- Seiten
- 442
- Schlagwörter
- Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
- Kategorien
- Küche und Garten
- Lexika
- Naturwissenschaften Biologie