Seite - 45 - in Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Bild der Seite - 45 -
Text der Seite - 45 -
45
und dadurch schon von Wntcm ausfallend, b!s 5 Zoll lang und einen
Zoll breit, ungestielt, länglich lanzettlich, ganzrandig, stumpf, mit einer
kleinen Stachelspitze, am Grunde fast heizsörmig, blau grünlich.
Blüthen in einer 4slrahligen große» Trngdolde mit gabrlspal-
tigen Strahlen. Deckblätter herzförmig. Blüthen grünlich-gelb. Blumen-
Hülle weißlich grün, bisweilen etwas röthlich m,t 4 gelben Anhängen.
Flüchte kugelig, etwas dreieckig, fast Kirfchengroß, sehr schwam-
mig und daher später zusammenschrumpfend, Samen graubraun, mar-
morirt, runzelig-scharf.
Vlüthezeit und Fundort. Diese Pflanze blüht im Juni bis
Juli, und wächst in Steiermark im Kainachthale beiKöflach und Kainach
in Gärten; an den Felsen unter den Ruinen des allen Schlosses zu
" i n Untersteier u. a. O.
Eigenschaften und Wirkungen.
Alle Arten der Gattung Wolfsmilch besitzen einen bittern,
brennenden, scharfen und ätzenden Milchsaft, dessen Wirksamkeit ans
einem scharfen Harze beruht. Die Samen enthalten ein fettes Oel,
das ebenfalls auch eine bedeutende Schärfe hat und ^ in gleicher
Weise wie die übrigen Theile dieser Pflanze und der Milchsaft
derselben eine purgirende Eigenschaft besitzt. Von der bittern, bren-
nenden, scharfen und ätzenden Milch, welche die Wolfsmilcharten
bei sich führen, rührt auch ihr Name her. Die purgirende Wirkung
der Wolfsmilchar.en ist eine sehr heftige, wobei sich nicht selten
auch Erdrechen einstellt, außerdem empfindliche Kolilschmerzen und
eine Unterleibsentzündung leicht veranlassen, die einen tödtlichen
Verlauf nehmen kann. Auch äußerlich wirkn die verschiedenen
Wolfsmilcharten ganz nach Art der scharfen Pflanzenstoffe über-
haupt; sie verursachen ein brennendes Gefühl auf der Haut, rothen
dieselbe, bewirken Blasen und Abschuppnng der Oberhaut; in ein-
zelnen Fällen will man sogar Brand der Haut entstehen gesehen
haben. Die Thiere aus den höheren Klassen scheinen alle mehr
oder weniger empfindlich gegen die Schärfe der Wolfsmilcharten zu
fein. Es wird zwar behauptet, Schafe können von der Vu^Iwi-di».
Iieliaseapig. ohne Nachtheil fressen; demungeachtet fehlt es nicht an
Beobachtungen, wornach sowohl die Schafe als Rindvieh und Ziegen
öfters Bauchstüsse davon bekommen, auch fowohl ihre Milch als
ihr Fleisch davon einen unangenehmen Geschmack annimmt. Tauben
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
- Titel
- Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
- Autor
- Anton Woditschka
- Verlag
- Eigenverlag
- Ort
- Graz
- Datum
- 1871
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.29 x 18.88 cm
- Seiten
- 442
- Schlagwörter
- Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
- Kategorien
- Küche und Garten
- Lexika
- Naturwissenschaften Biologie