Seite - 46 - in Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer

46 und andere Vögel fressen den Samen von und N. lisliosoopiil ohne sichtbaren Schaden. Vergiftungen dnrch krenzblä'tterige Wolfsmilch. Erste Beobachtung. Zwei Kinder von 4 und 2 Jahren, die sich den Magen ver» d orben hatten, bekamen von ihren Eltern das ältere 4, das jüngere 3 Samen dieser Wolfsmilchart. Man ließ aber eine Handvoll dieser Samen auf dem Tische liegen, von denen die Kinder, als sie allein waren, noch mehr aßen, bis sie durch Würgen und Erbrechen da- von abgehalten wurden. Dieses wurde immer heftiger. Todten- blasse lag auf ihrem Gesichte, der Blick war stier, der ganze Körper starr, eiskalt. Dieses dauerte stundenlang, wobei reichliche Stuhl- ausleerungen erfolgten. Nach einem vom Arzte gegebenen Mittel veränderte sich der ganze Zustand, die Kinder waren unruhig, ihre Augen funkelten, die Wangen glühten und die Haut war brennend heiß. Diese wurde öfter mit Essig gewaschen, die Kinder wurden ruhiger, die Hitze ließ nach und es trat sanfter Schweiß ein, aus dem die Kinder ruhiger erwachten. (Pecirka, die Giftgewächse Oester- reichs und Deutschlands.) Zweite Beobachtung. Ein junger Mann halte sich, um die Sommerflecken zu ver- treiben, das ganze Gesicht mit dem Milchsafte einer Wolfsmilch beschmiert; in kurzer Zeit trat eine rofenartige Geschwulst deS Gesichtes ein, so daß die aufgequollenen Augenlider den Augapfel nicht mehr wahrnehmen ließen, die Oberhaut erhob sich in Blasen und der Ausschlag schmerzte sehr; zugleich entwickelte sich heftiges Fieber. Im ganzen Gesichte erfolgte eine Abschuppung der Ober- haut, und die Sommerflecken waren in der That verschwunden. Uebr.gens ist dieses Verfahren nichts weniger als zur Nachahmung zu empfehlen. Bei Kindern, die Wolfsmilch abgerissen und in den Mund genommen hatten, wurde gesehen, eine nicht unbedeutende, aber durch Milch bald wieder besänftigte entzündliche Aufschwellung der