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läßt sich die Schärfe entfernen. Die Wurzeln, sowie auch die
Blätter enthalten ein scharfes, bitteres unt flüchtiges Oel, dessen
Geschmack, dem der Pimpinellessenz ähnlich ist. Die Wurzeln ent-
halten zudem n?ch eine bedeutende Menge Stärkmehl. In neuerer
Feit ist in der trockenen Wurzel ein eigenthümliches fettes Oel ge-
funden w.rden. Auch will man in den Blättern. sowohl auch in
den Wurzeln einen eigenthümlichen Stoff (Maloid) entdeckt haben,
welchem man den Namen H.rnn.n gegebcn hc>t; es soll einen bitte:»,
als schwefelsaures Salz einen bittern und scharen Geschmack be>
fitzen. Außer den hier genannten Bestandtheilen ist noch ein in der
Wurzel enthaltender, schleimzuckerartiger Pflanzenseifenstoss, als be-
merkenswerth anzuführen. In Vcrge und Niecke Giftpfianzenbuch
Wird bemerkt, daß mit den frischen Wurzeln an Hunden Versuche
angestellt wurden, wobei sie nach 24—36 Stunden zu Grunde
gingen, ohne daß zuvor etwas Anderes, als eine Entkräftung
bemerkbar gewesen wäre; bei der Sektion fand sich vor, daß der
Verdauungskanal entzündet war. Auch an Menschen hat sich die
giftige Eigenschaft des ssefleckten Aron schon geltend gemacht, wie
nachstehende Beispiele beweisen.
Vergiftungen durch Aron.
Erste Beobachtung.
Zwei Aerzte sahen Kinder auf den Gennß von Wurzeln des
gefleckten Arons unter folgenden Erscheinungen sterben. Im Schlunde
und Magen fühlten die Unglücklichen einen brennenden Schmerz
und es stellte sich auch ein Gefühl vcn Zusammenziehen und Ge-
schwulst ein, worauf heftige Zuckungen erfolgten. Ein sehr schmerz-
hafter Magenkrampf quälte die Nermsten, worauf sie Blut erbra-
chen und unter Gliederzittern, beständigem Hin- und Herwälzen,
Stöhnen und Aechzen in schrecklichen Schmerzen den Geist auf-
gaben. (Pecirka, die Giftgewächse Oesterreichs und Deutschlands.)
Zweite Beobachtung.
Ein Arzt erzählt, daß dcei Kinder, welche von den Blättern
des g-fleckten Aron aßen, schreckliche Zuckungen bekamen; sie hatten
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
- Titel
- Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
- Autor
- Anton Woditschka
- Verlag
- Eigenverlag
- Ort
- Graz
- Datum
- 1871
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.29 x 18.88 cm
- Seiten
- 442
- Schlagwörter
- Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
- Kategorien
- Küche und Garten
- Lexika
- Naturwissenschaften Biologie