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einen fo großen Krampf im GÄunde, daß sie nichts zu schlucken
vermochten. Das Eine von ihn«'., starb nach 12 Tagen, das Andere
nach 16; das dritte Kind konnte glücklicher Wcise noch schlucken;
es bekam viel Milch, Wasser und Oel, worauf sich ein Durchfall
einstellte, durch welchen es gerettet wurde. Seine Zunge war fo
geschwollen, daß sie die ganze Mundhöhle ausfüllte und das
Schlucken unmöglich machte, man mußte Einschnitte in dieselbe
macheu, damit Blut abgehe und die Zunge zusammenfalle, worauf
das Schlucken möglich wurde. (Pecirka, die Giftgewächse Oester-
reichs und Deutschlands.)
Zeitlose — Ottiolliouin. 1^.
Die Herbstzeitlose — Oolokioum auwmuaie, I,., lak. 27, ist
eine krautartige, ausdauernde Pstanzc.
Benennungen.
Wiesenzeitlose. Herbstblume. Wilder Safran. Wiesenfafran.
Nackte Jungfer. Kuheuter. Kuhdutte. Hundsknofel. Hundszwiefel.
Beschreibung.
Wurzelstock ein zwiebelartiger Knollen, rundlich, eiförmig, bis
IV2 Zoll lang, nach abwärts Wurzelfasern treibend, auf der einen
Seite fast eben außen von einigen trockenen, braunen, hautigen Schalen
bedeckt, innen weiß, dicht, fleischig, die junge Zwiebel, welche im kom-
menden Jahr zur Blüthe gelangt kommt an der stachen Seite hervor.
Im Herbste, lange nach dem Absterben der ganzen oberirdisch sicht-
baren Pflanze treibt die alte Pflanze 1—2 Blüthen.
B lü then, anfangs auf ganz kurzen Stielchen in der Zwiebel
sitzend, sind von einer hautigen, durchscheinenden, fchief abgestutzten,
weißlichen Scheide am Grunde umgeben. Die Röhre der, einer Blu»
menkrone ähnlichen trichterigen Blüthenhülle ist dreiseitig, weißlich,
5—ß Zoll lang; ihr Saum sechstheilig, lila, oder blaß rosenroth,
glockig, seine Zipfel lanzetllich, etwas vertieftspitzlich, die drei innern
etwas kürzer und schmäler. Staubgefäße 6, ungleich lang, am Grunde
der inneren Blumenzipfel paarweise befestigt, aber kürzer als die Zipfel;
Staubbeutel fast pfeilförmig. Fruchtknoten länglich, den ganzen Herbst
und Winter hindurch in der Zwiebel verborgen; die 3 Griffel sehr
lang, aber nie den Saum überragend, Narben rinnig, etwas herablausend.
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
- Titel
- Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
- Autor
- Anton Woditschka
- Verlag
- Eigenverlag
- Ort
- Graz
- Datum
- 1871
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.29 x 18.88 cm
- Seiten
- 442
- Schlagwörter
- Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
- Kategorien
- Küche und Garten
- Lexika
- Naturwissenschaften Biologie