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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
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5»' Erst im kommenden Frühjahre erhebt sich aus der Zwiebel der obere Theil des Stengels mit dem verborgen gewesenen Fruchtknoten über die Erde und an dem Stengel entwickeln sich 3 ocer 4 Blä t ter . Diese sind erweiteit>iinnig, lineal-lanzettlich (ähnlich den Tulpenblä.tern), stumpfzugespitzt, aufrecht stehend, 3 Zoll lang, V4 Zoll breit. Zwischen diesen, gleichsam verborgen, reift die Frucht, eine eiförmig-längliche, braun?, dreifächrige Kapsel, die sich bei der Reife in ihre drci Fruchtblätter theilt, aus denen sie ursprünglich zusammengesetzt ist. Die Samen sind rundlich-eckig, braun, Blütheze' t und Fundort . Diese Pflanze blüht im Sep- tember bis Oktober, und ist in Steiermark, auf feuchten, sumpfigen Wiesen gemein. Eigenschaften und Wirkungen. Sämmtliche Theile der Herbstzeitlose haben einen theils mehr scharfen, theils mehr bittern Geschmack, und bringen auf den thierischen Organismus sehr heftige und nachtheilige Wirkungen hervor. Diese Wirlungen verdanken sie einem scharfen, reizenden und wahrhaft giftigen Stoff«, dem man den Namen (üoleliioiu gegeben hat, und welcher hauptsächlich in den Wurzelknollen, in den Blüthen und Samen, vermuthlich auch in den Blättern enthalten ist. Das (üolodiein ist ein in krystallinischer Gestalt darstellbares Maloid, das keinen Geruch hat, nicht nach Art des Veratrins zum Niesen reizt und einen sehr bittern hintenhcr kratzenden Ge- schmack besitzt. Neben dem (üololno.11 ist noch ein in der Zeitlose enthaltener bitterer Extraktivstoff bemerkenswerth. Zudem ent- halten die Wurzelknollen Stärlmehl und viel Inulin. Die Wurzel» knollen habe» im August die Größe eines Taubeneies, im frischen Zustande einen bocksartigen Geruch, und einen häßlich-bittern, eclelhaften, ätzenden Geschmack, der hintendrein brennend und scharf wird; behält man von der Wurzel etwas eine bis zwei Minuten lang auf der Zunge, so wird dieselbe eine längere Zeit hindurch anhaltend erstarrt. Der Geschmack der Wurzelknollen ist aber auch nach ihrer Entwicklungsperiode verschieden; zu Anfang des Sommers haben sie einen eckelhaften, scharfen Geschmack; zur Zeit der Blüthe der Pflanze, wurden sie geschmacklos, nicht scharf, zum Theil auch süßlich schmeckend gefunden, und an älteren hat man einen mehligen Geschmack wahrgenommen. Die Bliithe» schm cken bitterlich scharf
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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Titel
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Autor
Anton Woditschka
Verlag
Eigenverlag
Ort
Graz
Datum
1871
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
12.29 x 18.88 cm
Seiten
442
Schlagwörter
Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
Kategorien
Küche und Garten
Lexika
Naturwissenschaften Biologie
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