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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
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78 Frucht, Same kleiner als der K>lch, glänzend, eiförmig, zu- sammengedrückt, v.'n zwei Seiten gestielt. Die ganze Pflanze ist mit kleinen, fcharfe» Vreunboisten besetzt, B l ü t h e z e i t und S tando r t . Di'se Pflanze blüh! 00m Juni bis November, und kommt äußerst häufig an! bebauten und un> bebauten Plätzen und besonders in Gemüsegärten vor, Eigenschaften und Wirkungen. Bei der Berührung der kleinen Brenn-Nessel entsteht ein schmerzhaft brennendes Gefühl, weichest nicht durch das blcße Stechen, sondern durch eine reizende und ätzende Flüssigkeit, die iu einer unter der hohlen Brennborste befindlichen Blase entHallen ist und sich durch die Hötlung der Borste der gemachten Wunde mittheilt, hervorgebracht wird. Diese brennende Eigenschaft haben fast alle übrigen Nesselarten, die sie aber dnrch das Trocknen verlieren. Dieser Eigenschaft wegen werden die frischen Nesseln zum Peitschen gelähmter Körpertheile angewendet, — der sogenannten Urtioatio, — durch welches Verfahren bewirkt werden soll, daß neue Thätigkeit in dieselben wieder zurückkehrt, so wie auch daß z. B. zu- rückgetretener Scharlach und Masern wieder hervorgelockt werden. Das Kraut der kleinen Brennnessel, welches einen etwas säuerlichen und kühlenden Geschmack hat, wird, sowie auch die Früchte derselben, als unschädliches Volksheilmittel gebraucht. Man muß aber bei der Anwendung derselben sehr vorsichtig sein, wie folgendes Beispiel zeigt. Vergiftung durch die kleine Brenn-Nessel. Eine Frau von 38 Jahren war mit einer lästigen Frauenkrankheit und als Folge derselben mit Magenlrampf behaftet. Sie kochte auf Anrathen einer Quacksalberin 4 Loth frisches Brennnesseltraut, trank davon 2 Tassen voll warm und begab sich zu Bette. Morgens 4 Uhr brennt die Haut des Gesichtes, der Arme, der Schultern und der Brust fürchterlich' die Kranke fühlt daselbst Jucken, Erstarrung; die Lippen, Ohren, die Nase aufgetrieben, die Augenlieder geschwollen und fest ge> schlössen. Mittags sind alle oberen Theile bis zum Nabel uu- geheuer geschwollen und mit kleinen mit Blutwasfer gefüllten
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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Titel
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Autor
Anton Woditschka
Verlag
Eigenverlag
Ort
Graz
Datum
1871
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
12.29 x 18.88 cm
Seiten
442
Schlagwörter
Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
Kategorien
Küche und Garten
Lexika
Naturwissenschaften Biologie
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