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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
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95 B l ä t t e r kurz, eirund, spitzig, dick, fleischig, oben flach; am Grunde nur mit dem obein R'nde angewachsen, unten schön grün, hie und da roth punktirt. An den unfruchtbaren Stengel sind die Blätter dachziegelartig, spiralia, in 6 Reihen gestellt. B l ü t h e n in einer ends.ändigen, zwei» bis dreispaltigen Trug« dolde, die Aeste der Dolden vier- bis fünfblumig, mit Blättern da» zwischen. Die eirunden, stumpfen Kelchzipfel sind an ihvem Grunde höckerig. Die Kionenblätter sind lanzettförmig, gelb, am Grunde ve>^ wachsen. Staubfäden 10, pfriemenförmig, mit rundlichen Staubbeu- teln. Fruchtknoten fünf, sternförmig gestellt. Die Griffel sind pfrie-. menförmig und auswärts gebogen, mit kleinen Narben. Honiggefäße ausgerandet, Frucht Kapseln, glatt, vielsamig. Samen braun, rundlich' elliptisch und klein. B lü theze i t und Fundor t . Diese Pflanze blüht im Juli—August, und ist auf trockenen Wiesen, Weiden, Felsen und alten Gemäuer gemein. Eigenschaften nnd Wirkungen. Das frische Kraut dieser Pflanze ist geruchlos, hat aber einen anfangs zwar kühlend krautartigen, Hintennach dagegen pfeffera» tigen, scharfen und brennenden Geschmack, der lange anhält und Eckel erregt. Es enthält ein eigenes, äußerst scharfes, fast ätzendes Princip (Grundstoff), das leicht zerstörbar, übrigens entweder selbst fettartig, oder mit einer fetten Substanz innig verbunden ist. Außerdem noch Wachs, flüchtiges Oel u. s. w. Der Mauerpfeffer bewirkt, vermöge seines scharf reizenden Princips äußerlich auf der Haut rothlaufartlge Nöthe, Jucken und starkes Brennen. Innerlich genommen zeigt seine Wirkung viel Uebereinstimmendes mit derbes Seidelbastes. In mäßigen kleinen Gaben verursacht er eine regere Thätigkeit der Haut, der Darmfchleimhaut und vorzüglich der Harnorgane. In stärkeren Gaben veranlaßt er Brennen und Kratzen im Schlunde und Magen, Aufstoßen, heftiges Erbrechen Durchfälle, lästigen Trieb zum Harnen, bis endlich Erscheinungen der Magew und Gedärmentzündung eintreten, die einen tödtlichen Verlauf nehmen können. Nach unserer Erfahrung frißt kein Vieh diese Pflanze. Durch das Trocknen verliert sie alle Eigenschaften
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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Titel
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Autor
Anton Woditschka
Verlag
Eigenverlag
Ort
Graz
Datum
1871
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
12.29 x 18.88 cm
Seiten
442
Schlagwörter
Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
Kategorien
Küche und Garten
Lexika
Naturwissenschaften Biologie
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