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Erdscheibe
Die gemeine Erdscheibe, <^olamsn suro^asuin I.,, lat', 39. ?iß. k,
ist eine ausdauernde Wanze. '
Benennungen.
X Europäische Erdscheibe. Saubrod. Schweinsbrod. Gemeine
Erdscheibe, Waldrilbe. Erdbrod. Hirschbrunst, Sanscheibe. Schnecke,
Gaisrübe, Gaiskäs.
Beschreibung.
W u r z e l knollig, dick, platt, beinahe tellerförmig, niedergedrückt,
selten fast rundlich, 1 — 3 Zoll im Durchmesser, außen braun, innen
weiß, rings mit Wurzelfasern besetzt, nach oben 2—3 kurze, unter-
irdische Stengel treibend, aus denen die Blatt- und Blüthenstielc Her-
volwachsen,
B l ä t t e r 1—2 Zoll breit, mit ihren röthlichen Stielen un-
mittelbar aus dem Boden kommend, häufig zu zweien, sind herzförmig,
rundlich oder nierenförmig, flach ausgebreitet, mehr oder weniger gekerbt,
schön aderig, an der oberen Seite lebhaft dunkelgrün, glatt, und mit
einem dem Nande gleichlaufenden weißlichen Kreise ober auch unregel-
mäßigen solchen Flecken versehen; an der unteren Seite gewöhnlich
purpurroth oder lila; sie haben lange und runde Stiele.
B l ü t h e n im wilden Zustande sehr wohlriechend. Blüthen-
stiele einblüthig, sehr lang, stielrunb, röthlich, zur Blüthezeit aufrecht
und gerade, nur mit der Spitze stark überbogen, später spiralig auf
der Erde liegend. Kelch glockig, fünftheilig, seine Zipfel eirund, fein-
spitzig, gezähnelt. Alumenkrone radförmig, ihr Schlund vorragend,
rosenroth, einfarbig, oder am Schlunde dunkler, bisweilen weiß. Ihr
Saum fünftheilig, zurückgeschlagen, die Zipfel 1 Zoll lang. elliptisch-
lanzettlich. Staubgefäße 5, eingeschlossen, Staubbeutel länglich, zu-
sammenziehend auf kurzen Staubfäden, Fruchtknoten einfächerig, Griffel
fädig, länger als die Slaubbeutel, Narbe nicht verdickt.
Frucht eine kugelige, zuerst fünfzähnige, später vollkommen in
Klappen zeifallenbe lederige Kapsel mit nierenförmigen Samen,
B l ü t h e z e i t und Fundor t . Diese Pflanze blüht im
Frühjahre, häufiger im Herbst, und wächst an trockenen, schattigen
Stellen in Bergwäldern, vorzugsweise in Buchenwäldern.
Eigenschaften und Wirkungen.
Im frischen Zustande hat die geruchlose Wurzel der gemeinen
Erdscheibc, einen zuerst nicht unangenehmen, hintendrein aber sehr
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
- Titel
- Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
- Autor
- Anton Woditschka
- Verlag
- Eigenverlag
- Ort
- Graz
- Datum
- 1871
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.29 x 18.88 cm
- Seiten
- 442
- Schlagwörter
- Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
- Kategorien
- Küche und Garten
- Lexika
- Naturwissenschaften Biologie