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Benennungen.
Zigeunerkraut. Tollkraut. Saukraut. Hexenkraut. Teufelsauge.
Hühnergift. Schlafkraut. Rindswurz. Schüsserltraut.
Beschreibung.
W u r z e l gestreckt, möhrenartig, etwas ästig, weißlich.
S t e n g e l 1—4 Fuß hock, aufrecht, meistens ästig, fast stiel.
n,»^ , und wie die ganze Pflanze dicht mit langen, weichen, schmier.»
gen Zy.ttnhaalen bedeckt, Aeste abstehend.
B l ä t t e r schmutzig-grün, etwas fleischig, die grundständigen
(zur Vlllthezeit nicht mehr vorhanden) gesti,!t, 8—12 Zoll lang, 4—5
Zoll breit, auf gutem Boden nicht s?lten auch doppelc so groß, tief»
buchtig odrr ficderspaltig, ihre Lappen ei»länglich, spitzig, und meistens
hie und da grobgezahnt; die mittleren Blätter allmalig kleiner, halb-
stengelumfassend, ei.länglich, buchtig eingeschnitten und gleich den Lap-
pen fast zugespitzt, die oberen sehr genähert, nur mit 2—4 groben
Zähnen besetzt, die obersten auch ganzrandig,
B l ü t h e n einzeln, sitzend, zusammen eine dichte, beblätterte,
einseitswendige, anfangs einwärts gebogene, im Verblühen sich ver-
längernde und gerad werdende Aehre bildend. Kelch krugförmig, fünf-
spaltig, grob netzadeiig, zottig, später lederig und steif; seine Zipfel
eiförmig, fein zugespitzt, endlich stehend. Blumenkrone trichterig, an 15
Linien lang, kahl, schmutzig-gelblich mit einem violetten Adernetze, am
Grunde Purpur-violett, ihr Saum etwas schief und ungleich, fünflappig,
die Zipfel abstehend, breit-eirund, abgerundet oder zurückgedrückt.
Staubgefäße fünf, am Grunde der Krone befestigt, mit dem oberen
Theile etwas abwärts geneigt, Staubfäden pfriemig, etwas zottig.
Staubbeutel aufrecht, länglich, violett. Fruchtknoten eiförmig. Griffel
länger als die Staubgefäße, auch etwas eingebogen. Narbe nieder»
gedrückt topfig.
Frucht eine Kapsel, welche von dem Zoll-langen Kelche eng
umschlossen und überragt wird. Sie ist einen halben Zoll lang, unten
bauchig erweitert, nach oben halsattig velschmalert und rings um»
schnitten, mit einem dicken, lederartigen Deckel sich öffnend. Beide
Fächer rer Kapsel gefüllt mit kleinen, etwas zusammengedrückten, rund-
lichen, gerunzelten, braungelbm Samen.
So erscheint die Pflanze, wenn ihre Samen schon im Herbste
keimen und sie demnach zweijährig wird; keimen dagegen die Samen
erst im Frühjahre, so bleibt sie jährig; der einfache Stengel wird da
nur l/2—1 Fuß hoch, trägt nie fiederspaltige, sondern nur buchtig-
gezähnte, fast ganzrandige, mehr eiförmige, viel weniger zottige Blätter
und weit wenigere, nie in eine Aehre auswachsende, bläßere «nd etwas
kleinere Blüthen,
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
- Titel
- Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
- Autor
- Anton Woditschka
- Verlag
- Eigenverlag
- Ort
- Graz
- Datum
- 1871
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.29 x 18.88 cm
- Seiten
- 442
- Schlagwörter
- Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
- Kategorien
- Küche und Garten
- Lexika
- Naturwissenschaften Biologie